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Alles Knödel

In Österreich wird der Knödeltag traditionell am 5. Dezember gefeiert. An diesem Tag werden verschiedene Arten von Knödeln zubereitet und genossen. Es ist eine festliche Tradition, die auf den Heiligen Nikolaus, den Schutzpatron der Kinder, zurückgeht. Der Knödeltag bietet eine Gelegenheit für Familien und Freunde, gemeinsam zu kochen, zu essen und die gemütliche Vorweihnachtszeit zu genießen.

Klöße sind vielerorts eine traditionelle, regionale Spezialität, wie etwa Thüringer Klöße oder Semmelknödel aus Bayern. Nördlich der Mainlinie heißen sie vorwiegend Klöße, in Österreich und Böhmen Knödel. Zudem kennt man noch den Begriff ,Klopse“, der vor allem für Fleischklöße verwendet wird.

Egal wie man sie nennt, wesentlich ist der Charakterzug der Knödel oder Klöße, dass sie so ziemlich zu allem passen, was man gerne isst – Hauptsache, es gibt viel Soße dazu.

Viele Rezepte stammen ursprünglich aus der böhmischen Küche. Die meisten von ihnen basieren auf wenigen Grundteigen. Klassisch verwendet man für Kartoffelknödel Kartoffelteig aus mehligen Kartoffeln.

Der Teig wird mit Ei, Mehl (oder auch halb Mehl, halb Grieß) oder Speisestärke gebunden. Mit einer Füllung aus gerösteten Semmelwürfeln garen die Kartoffelknödel innen besser durch.

Kartoffelknödel selber machen

Für klassische Kartoffelknödel werden etwa ein Kilogramm mehligkochende Kartoffeln mit Schale in Salzwasser gekocht, bis sie weich sind, was etwa 20 bis 25 Minuten dauert.

Nach dem Abgießen lässt man die Kartoffeln ausdampfen, schält sie und presst sie durch eine Kartoffelpresse oder zerstampft sie fein, sodass keine Stückchen bleiben.

Sobald die Masse etwas abgekühlt ist, wird sie mit einem Ei, etwa 100 Gramm Kartoffelstärke und einer Prise Salz zu einem geschmeidigen Teig verknetet. Für zusätzlichen Geschmack kann etwas frisch geriebene Muskatnuss hinzugefügt werden.

Aus dem Teig formt man gleichmäßige Kugeln, etwa in der Größe eines Golfballs, und kann sie je nach Vorliebe auch mit Croutons füllen.

In einem großen Topf wird Wasser erhitzt, bis es leicht siedet – wichtig ist, dass es nicht sprudelnd kocht, da die Knödel sonst auseinanderfallen könnten.

Aus 1 Kilogramm mehligkochender Kartoffeln kann man in der Regel etwa 8 bis 10 mittelgroße Knödel formen.

Richtwerte:

  • Kleine Knödel: Etwa 10–12 Stück (ideal als Beilage).
  • Größere Knödel: Etwa 6–8 Stück (oft als Hauptgericht ausreichend).

Wenn die Knödel besonders groß oder gefüllt sind, wird die Anzahl entsprechend geringer. Für eine durchschnittliche Portion rechnet man etwa 2 Knödel pro Person, sodass 1 kg Kartoffeln für 4 bis 5 Personen ausreichen sollte.

Was gehört ins Knödelwasser?

Damit Knödel perfekt gelingen, ist auch das Wasser, in dem sie gegart werden, entscheidend. Eine großzügige Prise Salz gehört immer ins Knödelwasser.

Ein kleiner Klecks Butter oder ein paar Tropfen Öl verhindern zudem, dass die Knödel zusammenkleben, vor allem bei Semmelknödeln.

Ein Schuss Essig, wie weißer Essig oder Apfelessig, kann helfen, die Knödel in Form zu halten, insbesondere bei empfindlichen Varianten wie Kartoffelknödeln. Wichtig bleibt, dass das Wasser nur leicht siedet, da zu starkes Kochen die Knödel auseinanderreißen könnte.

Für ein besonderes Aroma können zusätzlich Gewürze wie Lorbeerblätter, ein Stück Zwiebel oder Wacholderbeeren ins Wasser gegeben werden, die den Knödeln eine feine Geschmacksnote verleihen.

Fertige Knödel kochen

Kartoffelknödel aus der Packung sind eine praktische Alternative, die schnell und unkompliziert zubereitet werden können. Je nach Art der Knödel – ob fertige Teigmischung, Halb- oder Fertigknödel – ist die Zubereitung ähnlich.

Zunächst wird in einem großen Topf ausreichend Wasser zum Kochen gebracht, das anschließend auf mittlere Hitze reduziert wird, sodass es nur noch leicht siedet.

Wichtig ist, dass das Wasser nicht sprudelnd kocht, da die Knödel sonst auseinanderfallen könnten. Die Knödel, ob als Teigportion oder geformt, werden vorsichtig in das siedende Wasser gegeben.

Bei Knödeln aus einer Teigmischung muss der Teig zuvor nach Packungsanweisung mit Wasser angerührt und eventuell geformt werden. Halb- oder Fertigknödel sind hingegen bereits portioniert und können direkt ins Wasser gegeben werden.

Während des Garens steigen die Knödel nach oben, was ein Zeichen dafür ist, dass sie durch sind. Dies dauert in der Regel 10 bis 20 Minuten, je nach Produkt. Um sicherzugehen, dass die Knödel nicht zusammenkleben, sollten sie gelegentlich vorsichtig umgerührt werden.

Zum Garziehen benötigen fertige Knödel aus der Packung viel Wasser. Sie müssen im Kochwassser schwimmen können und sollten sich nicht berühren. Nehmen Sie im Zweifel einen zweiten Topf dazu.

Zu empfehlen ist eine Garprobe: Nehmen Sie einen Knödel aus dem Kochwasser und reißen Sie ihn auf. Wenn er innen trocken ist, sind die Knödel gar. Fertige Knödel möglichst sofort servieren. Bei längerem Warmhalten werden sie hart und unanschaulich.

Übrigens: Der Grund, warum Knödel beim Garen erst nach und nach vom Topfboden nach oben steigen, ist rein physikalischer Natur. Die beim Formen eingeknetete Luft entweicht, das Volumen des Knödels nimmt zu, seine Dichte ab und er steigt nach oben.

Rohe Kartoffelknödel

Rohe Kartoffelknödel sind eine traditionelle Variante der Kartoffelknödel, die zu einem Teil aus rohen, fein geriebenen Kartoffeln hergestellt werden. Im Gegensatz zu anderen Knödelarten, die ausschließlich gekochte Kartoffeln verwenden, sorgt der rohe Kartoffelanteil für eine leicht festere Konsistenz und einen besonders herzhaften Geschmack.

Die rohen Kartoffeln werden gerieben, ausgedrückt und mit gekochten Kartoffeln, Kartoffelstärke, Salz und manchmal einem Ei zu einem Teig verarbeitet. Diese Knödel sind vor allem in der süddeutschen und österreichischen Küche beliebt und eignen sich hervorragend als Beilage zu Braten, Gulasch oder Pilzgerichten.

Semmelknödel (Serviettenklöße) zubereiten

Grundzutat für einen Semmelteig (Semmelknödel und Serviettenkloß) sind altbackene, feinblättrig geschnittene oder würfelig aufgeschnittene Semmeln (Brötchen). In Suddeutschland gibt es schon fertig aufgeschnittenes Knödelbrot vom Bäcker. Das Brot wird mit Milch angefeuchtet und zu einem zarten Teig verarbeitet. Aus Hefeteig, manchmal mit Semmelwürfeln vermischt, entstehen die weniger bekannten, sehr zarten Böhmischen Knödel. Diese werden mit einem Bindfaden zu Scheiben aufgeschnitten.

Zutaten für 4 Personen:

5 Brötchen vom Vortag, 1/8 I heiße Milch, 80 g Zwiebeln, 20 g Butter, 2 EL gehackte Petersilie, Salz, frisch gemahlener Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss, 3 Eier (Größe M)

Zubereitung:

Brötchen in 5 mm feine Scheiben schneiden, mit der heißen Milch übergießen und 20 Minuten quellen lassen. Zwiebeln schälen und sehr fein schneiden. Butter zerlassen und die Zwiebelwürfel darin glasig schwitzen. Petersilie und Gewürze unterrühren. Die Masse abkühlen lassen. Eier mit Zwiebelmischung und Brot zu einem formbaren Teig verkneten; 10 Minuten ruhen lassen. Aus dem Teig 8 Knödel formen, in kochendes Salzwasser einlegen, bei reduzierter Hitze 20 Minuten gar ziehen lassen. Herausheben und gleich servieren. Die Knödel lassen sich mit Kräutern, Pilzen oder Schinken abwandeln. Geben Sie die Zutaten als Füllung dazu oder mischen Sie sie in den Teig.

So werden Thüringer Klöße gemacht

Zutaten für 4 Personen:

80 g Weißbrot ohne Rinde, 30 g Butter, 2 kg mehlig kochende Kartoffeln, Salz, 100 ml heiße Milch

Zubereitung:

Das Weißbrot würfeln. In zerlassener Butter goldgelb rösten. 500 g Kartoffeln schälen, grob würfeln und in Salzwasser 20 Minuten kochen, In der Zwischenzeit die restlichen Kartoffeln schälen, fein in ein Sieb reiben, dabei eine Schüssel unterstellen und das Kartoffelwasser auffangen. Die Kartoffelmasse in ein Leinentuch oder sauberes Geschirrtuch füllen und durch Zusammendrehen des Tuches die Kartoffeln auspressen bis die Masse einigermaßen trocken ist.

Arbeiten Sie zügig, da sich die Kartoffeln grau verfärben. Von den gegarten Kartoffeln 2/3 des Kochwassers abgießen, die restlichen Kartoffeln zu Brei stampfen und diesen sofort mit der geriebenen Kartoffelmasse vermischen. Die abgesetzte Stärke des Kartoffelwassers ebenso unterrühren. Die Masse mit Salz würzen. Aus dem Teig Kugeln formen, diese leicht flach drücken und mit den Brotwürfeln füllen. Erneut rund rollen. In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen, vorsichtig einlegen und bei reduzierter Hitze etwa 20 Minuten gar ziehen lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Mit einem Schaumlöffel herausfischen.

Wenn noch Klöße übrig sind…

Sollte man sich dennoch einmal in der Menge verschätzt haben und etwas übrig bleiben, gibt es am nächsten Tag in der Pfanne geröstete Knödel Scheiben, die man auch gut mit Ei und Käse überbacken kann – sogar als Resteessen zeigen sich die runden Lieblinge von ihrer besten Seite.

Kaspressknödel als Reste-Verwerter

Diese Knödel sind Reste-Verwerter – und Kalorienbomben. Deshalb sollte man sie stets mit viel Gemüse oder einem Salat als Beilage essen. Die Knödel passen auch gut in eine Suppe.

Zutaten für 4 Personen:

  • 250 g altbackene Brötchen
  • 125 ml warme Milch
  • 1 kleine Zwiebel
  • 50 g Butter
  • 250 g Bergkäse (oder Käse-Reste)
  • je 1 Bund Petersilie und Schnittlauch
  • 4 Eier
  • 50 g Mehl
  • Salz
  • 2-3 EL Öl

Zubereitung:

Die trockenen Brötchen in kleine Würfel schneiden und in eine Schale geben. Die warme Milch darüber gießen. Zwiebel schälen und fein würfeln, Käse ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Petersilie und Schnittlauch waschen und klein hacken.

Butter in der Pfanne erhitzen. Die Zwiebeln darin glasig braten und zu den eingeweichten Brotwürfeln geben. Käsewürfel, Petersilie, Schnittlauch, Eier und Mehl vorsichtig unter die Brotmasse rühren und alles mit Salz abschmecken.

Öl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze erwärmen. Mit dem Esslöffel kleine Teighäuflein hineinsetzen und flachdrücken. Von jeder Seite goldbraun braten.

Die besten Knödelrezepte

Von unseren Redakteuren ausprobiert und für gut befunden.

Rezept: Bayrische Brezenknödel mit Pilzragout

Zutaten für 4 Personen:

  • 500 g Brezeln (vom Vortag)
  • 250 ml Milch (nach Bedarf mehr)
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL ÖL
  • 2-3 Eier
  • 1 EL frisch geschnittene Petersilie, Salz, Pfeffer aus der Mühle, 1 Prise geriebene Muskatnuss
  • Für die Soße: 500 g kleine Champignons, Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 3 EL Butter, 100 ml Gemüsebrühe, 200 ml Sahne, 2 cl Sherry, Salz, Pfeffer, Schnittlauch und Petersilie zum Garnieren.

Zubereitung:

Brezeln in 1 cm große Würfel schneiden. Milch erhitzen, über die Brezenwürfel geben, mischen, etwas durchziehen lassen. Zwiebel schalen, in kleine Würfel schneiden und in einer heißen Pfanne im Öl bei milder Hitze glasig anschwitzen. Eier miteinander verquirlen, mit Petersilie und Zwiebel Würfeln zur Brezenmasse geben und untermengen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Falls der Teig zu trocken ist, etwas Milch zufügen. Zwei große Stücke starke Alufolie jeweils mit Klarsichtfolie belegen. Die Brezelmasse darauf zu länglichen Rollen von etwa 5-6 cm Durchmesser formen. Erst in Klarsichtfolie rollen und dann in Alufolie einwickeln. Die Enden der Alufolie eindrehen, sodass eine Rolle entsteht. Diese in einen Topf mit simmerndem Wasser geben und ca. 30 Minuten gar ziehen lassen. Pilze putzen und klein schneiden. Zwiebel und Knoblauch abziehen und fein würfeln. In Butter andünsten, die Pilze zugeben, kurz anschwitzen und mit Brühe und Sahne aufgießen. Zum Kochen bringen und mit Sherry, Salz und Pfeffer würzen. Knödel aus dem Wasser heben, auswickeln und heiß in Scheiben schneiden. Mit der Soße auf Teller anrichten, mit Petersilie und Schnittlauch garniert servieren.

Tipps: Schmecken auch sehr gut in Scheiben geschnitten und in Butter geröstet.

Rezept: Gebackene Käseknödel

Zutaten für 4 Personen:

  • 500 g altbackene Brötchen (oder Knödelbrot)
  • 250 ml Milch
  • 2 Eier
  • 1 kleine Zwiebel
  • 200 g geriebener Käse (z. B. Emmentaler, Gouda oder Bergkäse)
  • 50 g Butter
  • 2 EL gehackte Petersilie
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • Butter oder Öl für das Backen

Zubereitung:

Die altbackenen Brötchen in kleine Würfel schneiden und in eine große Schüssel geben. Die Milch leicht erwärmen und über die Brötchen gießen. Etwa 10 Minuten ziehen lassen, damit die Brötchen weich werden.

Die Zwiebel fein hacken und in der Butter glasig dünsten. Anschließend zur Brötchen-Masse geben.

Die Eier, den geriebenen Käse und die gehackte Petersilie zur Brötchen-Masse hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss würzen. Alles gut vermengen, bis ein formbarer Teig entsteht. Sollte der Teig zu feucht sein, kann etwas Semmelbrösel hinzugefügt werden.

Aus der Masse gleichmäßige Knödel formen, etwa in Golfballgröße.

Eine Pfanne oder Auflaufform mit Butter oder Öl ausstreichen. Die Käseknödel hineinlegen und im vorgeheizten Ofen bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) etwa 20–25 Minuten goldbraun backen. Alternativ können die Knödel in einer Pfanne mit etwas Butter von allen Seiten angebraten werden.