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Dunstabzugshauben: Was ist besser – Umluft oder Abluft?

Beim Kochen entstehen Dämpfe und Düfte, die entweder durch natürliche Lüftung beseitigt werden (Fenster, Türen) oder aber durch eine Dunstabzugshaube. Dunstabzugshauben sind direkt über dem Herd angebracht und verhindern, dass sich Küchendämpfe in andere Räume schleichen oder sich als unangenehmer Fett-Wasser-Film auf den Boden und die Kücheneinrichtung legen.

Man sollte in seiner Küche eine Dunstabzugshaube haben. Sie „saugt“ die Dämpfe, die beim Kochen entstehen, ab, indem durch einen elektrisch betriebenen Lüfter ein Unterdruck erzeugt wird. In der Abzugshaube befinden sich Filter, die die Fettbestandteile der Dämpfe aufsaugen. Die gereinigte Luft wird entweder ins Freie (Abluftsystem) oder zurück in die Küche (Umluftsystem) geleitet.

Abluftsystem

Beim Abluftgerät wird die warme, feuchte Luft ins Freie geleitet, die Fettbestandteile bleiben im Filter zurück. Der Luftkanal kann bei gerader Führung bis zu 5 m lang sein, falls er eine Biegung hat, 2,50 bis 3 m, bei 2 Biegungen höchstens 1 m.

Das Abluftrohr kann ins Freie oder in einen Abluftschacht münden, Einleiten in einen Kamin ist nicht erlaubt. Das Rohr ins Freie sollte eine kleine Neigung nach unten haben, damit Kondenswasser ablaufen kann. Eine Rückschlagklappe hält Windstöße ab, ein Gitter verhindert das Eindringen von Tieren und Schmutz.

Umluftsystem

Umlufthauben verwenden Aktivkohlefilter, um Gerüche aus der Luft zu entfernen. Wie bei Ablufthauben fangen Umlufthauben Fettpartikel mit einem Fettfilter (meist aus Metall) auf, um zu verhindern, dass sich Fett auf Küchenoberflächen absetzt. Die Aktivkohlefilter müssen regelmäßig gewechselt werden, um ihre Wirksamkeit zu erhalten.

Beim Umluftgerät wird die Luft über einen geruchsbindenden Filter geführt und wieder in die Küche zurückgeleitet. Feuchtigkeit und Wärme wandern also wieder zurück, es entsteht sogar zusätzlich Wärme durch die Beleuchtung und den Motor.

Eine Umlufthaube entfernt keine Feuchtigkeit aus der Küche. Bei intensiver Nutzung, z.B. beim Kochen von wasserhaltigen Gerichten, kann sich Feuchtigkeit im Raum ansammeln, was zu Kondensation und möglicherweise Schimmelbildung führen kann.

Umlufthauben können lauter sein, da sie die Luft mehrfach umwälzen müssen.

Bauarten

Dunstabzugshauben werden als Ein- oder Unterbaugeräte und frei aufgehängt in verschiedenen Breiten angeboten. Montiert werden die Geräte beim Elektroherd 45 bis 65 crn, bei Gaskochfeldern mindestens 65 cm, bei offenen Gaskochstellen mindestens 90 cm über den Kochstellen.

Dieser Mindestabstand sollte möglichst nicht überschritten werden, denn je größer die Entfernung, desto geringer ist die Wirkung. Empfehlenswert sind möglichst breite Hauben, weil sie viel Luft filtern können. Unterbau-Dunstabzugshauben werden unter einem entsprechenden Oberschrank angebracht, manche Geräte werden während des Betriebs nach vorne ausgezogen.

Einbaugeräte werden in einen Umbauschrank fest eingebaut oder haben die Größe einen Oberschrankes mit einer Dekorplatte, die während des Betriebes nach vorne geschwenkt wird. Zwischenbaugeräte werden zwischen zwei Oberschränken montiert. Lüfterbausteine werden in eine Esse oder Hutte eingebaut sowie über Kochinseln, wenn der Herd frei im Raum steht.

Luftfördermenge ausrechnen

Beim Einschalten des Ventilators wird Luft angesaugt, die Luftfördermenge wird gemessen in „m pro Stunde“. Sie wird stufenlos (elektronisch) oder in Stufen geregelt. Diese Luftleistung ist bei Abluftgeräten höher als bei Umluftgeräten, in jedem Fall ist sie in der Gebrauchsanweisung angegeben. Die Stärke des Ventilators und damit die Höhe der Luftfördermenge muss auf die Größe der Küche abgestimmt werden. Empfohlen wird eine acht- bis zehnfache Luftumwälzung pro Stunde.

Vor dem Kauf sollte bereits ausgerechnet werden, welche Luftfördermenge der Ventilator haben muss, damit die Abzugshaube mit den entstehenden Dämpfen fertig wird. Dies lässt sich anhand folgender Formel bestimmen:

Grundfläche x Höhe = Raumvolumen Raumvolumen x Luftwechsel je Stunde = Luftfördermenge (m3 je Stde.)

Beispiel:

15 m2 x 3 m = 45 m3 Raumvolumen; 45 x 8 = 360. Dazu kommen 50% zur Überwindung des Unterdrucks 360 + 180 = 540, d.h. in einer Küche von 15 m2 wird bei dem empfohlenen achtfachen Luftwechsel ein Gerät benötigt, das 540 m3 Luft in der Stunde umwälzt.

Abluft und Zuluft

Die Dunstabzugshaube arbeitet nur dann optimal, wenn ein dauernder Luftaustausch möglich ist. Die Luft, die beim Abluftbetrieb nach außen gefördert wird, muss in gleicher Menge auch zugeführt werden. Durch den Abluftbetrieb entsteht in der Küche ein leichter Unterdruck, durch den frische Luft angesaugt wird. Es wäre aber falsch, eine Tür zu öffnen, weil sich dann der Unterdruck und damit die Küchenluft auch auf die anderen Räume ausbreiten kann.

Wartung und Pflege

Einwegfilter aus Vlies gibt es nur noch bei preisgünstigen, meist nachträglich montierten Unterbaugeräten. Standard sind Fettfilter aus Metall oder Kunststoff, die in der Spülmaschine gereinigt werden können. Etwa einmal im Monat sollte der Filter in die Spülmaschine.

Kohlefilter sitzen über dem Fettfilter und sind dafür da, Gerüche aus der Luft aufzunehmen. Sie müssen alle sechs bis zwölf Monate ausgetauscht werden und führen zu hohen Folgekosten, weil sie relativ teuer sind. Geruchsfilter, die in der Spülmaschine gereinigt werden können, müssen nur alle paar Jahre ersetzt werden.

Das Innere der Dunstabzugshaube gelegentlich reinigen, denn Fettablagerungen erhöhen die Brandgefahr.

Unter der Dunstabzugshaube nicht mit offenem Feuer arbeiten, zum Beispiel flambieren. Die Fettablagerungen im Filter könnten Feuer fangen.

Was bringt in der Küche eine Ablufthaube ohne Abluft?

Eine Ablufthaube ohne Abluft, also eine Umlufthaube, ist besser als gar keine Dunstabzugshaube, insbesondere wenn die Installation einer Ablufthaube nicht möglich ist. Sie bietet eine gute Lösung für die Filterung von Fett und Gerüchen, ist aber weniger effektiv bei der Beseitigung von Feuchtigkeit und Gerüchen im Vergleich zu einer Ablufthaube mit Abluftbetrieb.

Kann man auf eine Dunstabzugshaube verzichten?

Man kann auf eine Dunstabzugshaube in der Küche verzichten, wenn die Kochintensität gering ist und eine gute Belüftung, etwa durch Fenster, vorhanden ist. Bei leichter Nutzung und ausreichendem Lüften können Gerüche und Dampf auch ohne Haube effektiv entfernt werden. Alternativen wie Luftreiniger oder Umluftgeräte bieten eine gewisse Unterstützung.

Allerdings gibt es Nachteile: Ohne Dunstabzugshaube können sich Kochgerüche stärker ausbreiten, Fettpartikel setzen sich auf Oberflächen ab, und Feuchtigkeit kann zu Problemen wie Schimmel führen. Zudem kann das Fehlen einer Haube den Wert der Küche mindern.

Dunstabzugshauben können auch nachträglich eingebaut werden.

Praktische Hinweise für den Kauf einer Dunstabzugshaube

  • Abluftgeräte haben eine höhere Luftförderleistung. Fast alle Modelle können auf Umluftbetrieb umgestellt werden.
  • Nach Möglichkeit ein Abluftgerät einbauen, denn es führt auch die Feuchtigkeit ab. Allerdings geht im Winter auch Wärme verloren.
  • Dunstabzugshauben sind um so wirksamer, je breiter sie sind.
  • In Küchen mit Kohle- oder Ölöfen dürfen Dunstabzugshauben während des Heizens nicht in Betrieb genommen werden, weil die Gefahr besteht, dass Rauch und Abgase in den Raum gezogen werden.
  • Ausladende, durchgestylte Dunstabzugshauben, die frei im Raum angebracht sind, bestechen durch ihr Design. Hochglänzender Edelstahl und Glas erfordern aber einen hohen Reinigungsaufwand.
  • Weil Filter regelmäßig ausgewechselt werden müssen, nach dem Preis der Filter fragen.
  • Vliesfilter und Kunststoff-Labyrinthfilter schlucken mehr Fett als Metall- und Flauschfilter.
  • Vor dem Einbau einer Abzugshaube den Kaminkehrermeister fragen, wenn eine Gasetagenheizung, Öl- oder Kohleofen oder Gasdurchlauferhitzer im Raum sind.
  • Vor dem Kauf Hörprobe machen – manche Geräte haben ein sehr lautes Laufgeräusch.