Gusseisen gilt als Inbegriff für Langlebigkeit in der Küche. Wer mit einer solchen Pfanne kocht, setzt auf ein Material, das Hitze speichert, Aromen intensiviert und bei guter Pflege ein Leben lang hält. Doch genau darin liegt die Herausforderung: Gusseisen braucht Aufmerksamkeit – vor allem nach dem Einbrennen. Nur mit der richtigen Pflege bleibt die sogenannte Patina erhalten, die das Kochgeschirr unempfindlich, antihaftend und rostfrei macht.
Die Patina ist eine schwarze Schutzschicht aus eingebranntem Fett, die sich auf der Oberfläche der Gusseisenpfanne bildet. Sie schützt nicht nur vor Rost, sondern sorgt auch dafür, dass Speisen nicht anhaften. Je häufiger die Pfanne verwendet wird, desto besser wird diese natürliche Versiegelung – vorausgesetzt, man behandelt das Material richtig.
Direkter Kontakt mit Spülmittel, scheuernden Schwämmen oder langem Einweichen in Wasser zerstört die Patina nach und nach. Deshalb sollte Gusseisen nur mit heißem Wasser, einer Bürste oder einem Holzschaber gereinigt werden – und zwar immer sofort nach dem Abkühlen.
Reinigung: Gründlich, aber schonend
Nach dem Kochen lässt man die Pfanne kurz abkühlen, entfernt grobe Speisereste mit einem Spatel oder einer Spülbürste und spült sie mit warmem Wasser aus. Hartnäckige Reste können mit grobem Salz gelöst werden, das sanft eingerieben und anschließend ausgespült wird. Danach muss das Gusseisen gründlich getrocknet werden – am besten auf dem Herd bei leichter Hitze.
Wichtig: Kein Spülmittel, kein Geschirrspüler, kein Einweichen über Nacht. Diese Maßnahmen würden der Patina schaden und die Rostgefahr erhöhen.
Nach der Reinigung: Immer leicht einölen
Sobald die Pfanne sauber und trocken ist, wird sie dünn mit einem hitzebeständigen Öl eingerieben – etwa Leinöl, Rapsöl oder Sonnenblumenöl. Ein Küchentuch reicht, um einen dünnen Film aufzutragen. So bleibt die Oberfläche geschützt und oxidiert nicht. Dieser Vorgang ist vor allem bei seltener Nutzung wichtig: Selbst bei idealer Lagerung kann sich sonst Flugrost bilden.
Auch der äußere Rand und der Boden der Pfanne sollten gelegentlich geölt werden, besonders wenn sie auf Gasherden oder offenem Feuer verwendet wird. Wer hier sorgsam vorgeht, sorgt für langfristige Haltbarkeit – und ein gepflegtes Erscheinungsbild.
Regelmäßiges Einbrennen für optimale Eigenschaften
Insbesondere in der Anfangszeit empfiehlt es sich, die Pfanne regelmäßig neu einzubrennen – etwa alle vier bis sechs Wochen bei häufiger Nutzung. Dabei wird die Pfanne mit Öl eingerieben und im Backofen bei hoher Temperatur (mindestens 200 °C, besser 250 °C) für rund eine Stunde eingebrannt. Das Öl polymerisiert und bildet eine neue, feste Schicht.
Wichtig ist eine gute Durchlüftung – beim Einbrennen entstehen Rauch und Geruch. Der Backofen sollte mit einem umgedrehten Gitter und einer Auffangschale für Öl ausgestattet werden. Nach dem Einbrennen lässt man die Pfanne im Ofen auskühlen, bis sie handwarm ist.
Lagerung: Luftig und trocken
Gusseisenpfannen sollten an einem trockenen, gut belüfteten Ort aufbewahrt werden. Ein Deckel sollte niemals luftdicht aufliegen – besser ist ein Stück Küchenpapier dazwischen, das Feuchtigkeit aufnimmt. Werden mehrere Pfannen gestapelt, hilft ein weiches Tuch oder ein Pfannenschutz als Zwischenlage. So bleibt die Oberfläche geschützt, und die Luft kann zirkulieren.
Pflege-Routine lohnt sich
Gusseisen ist kein pflegeleichter Allrounder – aber ein treuer Begleiter in der Küche, wenn man seine Eigenheiten kennt. Wer sich an die Grundregeln hält – Reinigung ohne Spülmittel, regelmäßiges Ölen und gelegentliches Einbrennen – wird mit einer langlebigen, antihaftenden und stilvollen Pfanne belohnt. Und: Mit jedem Gebrauch wird sie ein bisschen besser.