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Fugenabdichtung in der Küche: Der Nervfaktor Nummer eins

Obwohl sie nur wenige Millimeter breit sind, sorgen sie in der Küche regelmäßig für Frust: Silikonfugen rund um Spüle, Arbeitsplatte und Wandanschlüsse. Verfärbt, rissig oder gar schimmlig – unsaubere Fugen wirken ungepflegt und können zu echten Problemen führen. Dabei lässt sich mit etwas Know-how und dem richtigen Material Abhilfe schaffen.

Fugen dienen in der Küche nicht nur der Optik, sondern erfüllen eine zentrale Schutzfunktion. Sie verhindern, dass Wasser, Dampf oder Essensreste in schwer zugängliche Bereiche eindringen. Gerade an Übergängen zwischen Spüle und Arbeitsplatte oder an der Wand hinter dem Kochfeld ist die Belastung durch Feuchtigkeit, Fett und Temperaturschwankungen besonders hoch. Undichte oder poröse Fugen sind nicht nur unansehnlich, sondern ein Einfallstor für Schimmel und Schäden am Möbelkorpus.

Warum Fugen so entscheidend sind

Besonders kritisch wird es, wenn Wasser über längere Zeit unbemerkt in die Arbeitsplatte oder hinter Küchenelemente eindringt. Das kann zu Aufquellen, Schimmelbildung oder sogar zu strukturellen Schäden führen. Deshalb gilt: Sobald Fugen spröde, brüchig oder fleckig werden, sollten sie erneuert werden – idealerweise bevor ein größerer Schaden entsteht.

Alte Fuge raus, neue rein

Das Erneuern einer Silikonfuge ist handwerklich anspruchslos, erfordert aber Präzision. Zuerst muss die alte Fuge vollständig entfernt werden. Dazu verwendet man am besten ein Fugenmesser oder ein spezielles Silikonentferner-Set. Wichtig ist, dass alle Rückstände entfernt und die Fugenränder trocken, sauber und fettfrei sind – sonst haftet das neue Silikon nicht zuverlässig.

Vor dem Neuauftrag sollte der Bereich mit Malerkrepp sauber abgeklebt werden, um saubere Kanten zu erzielen. Das Silikon wird gleichmäßig in die Fuge eingespritzt – dafür eignet sich eine Kartuschenpistole. Mit einem Fugenglätter oder dem Finger (mit Seifenwasser benetzt) wird die Silikonmasse glattgezogen. Nach dem Entfernen des Klebebands muss das Silikon vollständig aushärten, bevor es wieder belastet werden darf.

Welches Silikon ist das richtige?

Nicht jedes Silikon ist für die Küche geeignet. Hier kommt spezielles Sanitärsilikon zum Einsatz, das schimmelhemmend wirkt und für den Einsatz in Feuchträumen entwickelt wurde. Es ist flexibel, langlebig und haftet gut auf gängigen Untergründen wie Edelstahl, Keramik oder beschichtetem Holz. Silikon auf Essigbasis sollte vermieden werden, da es mit einigen Materialien reagiert und unangenehm riecht.

Farblich empfiehlt es sich, entweder auf klassisches Weiß oder auf einen zum Untergrund passenden Farbton zu setzen. Für moderne Küchen mit dunkler Arbeitsplatte kann auch anthrazitfarbenes oder transparentes Silikon eine stimmige Wahl sein.

Fehler vermeiden

Typische Fehler bei der Fugenabdichtung sind zu dicke Silikonschichten, unzureichende Haftung durch verunreinigte Untergründe oder ungleichmäßige Fugenverläufe. Auch zu frühes Belasten kann zu Rissen führen. Wichtig ist zudem, beim Entfernen alter Silikonfugen keine Beschädigungen an angrenzenden Oberflächen zu verursachen – etwa durch zu scharfes Werkzeug oder falsche Lösungsmittel.

Profis empfehlen, Fugen etwa alle fünf bis acht Jahre zu überprüfen und bei Bedarf zu erneuern. Bei sichtbarem Schimmel oder porösen Stellen ist ein früherer Austausch ratsam.