Er galt lange als altmodisch – inzwischen steht er wieder hoch im Kurs: der begehbare Vorratsraum. Was früher schlicht „Speisekammer“ hieß, wird heute als Ausdruck stillen Luxus verstanden.
Praktisch, durchdacht und optisch zurückhaltend fügt sich der Vorratsraum in moderne Wohnkonzepte ein und schafft Ordnung, Übersicht und Stauraum – ohne dabei aufzutragen.
Der ideale Platz für einen Vorratsraum liegt in unmittelbarer Nähe zur Küche. Kurze Wege erleichtern den Alltag. Wer neu baut, kann einen kleinen Raum gleich neben oder hinter der Küche einplanen – mit eigenem Zugang oder versteckt hinter einer Möbelfront. Auch Nischen, wenig genutzte Hauswirtschaftsräume oder angrenzende Abstellkammern lassen sich mit wenig Aufwand in funktionale Vorratsräume umwandeln.
Was tun, wenn kein Raum übrig ist?
Im Bestand hängt die Eignung vom Grundriss ab. Hier lohnt sich ein kritischer Blick: Ist der Flur breiter als nötig? Gibt es Raumecken, die durch eine Trockenbauwand abgeteilt werden könnten? Selbst unter Treppen lassen sich gut nutzbare Mini-Vorratsräume schaffen.
Auch ohne zusätzlichen Raum lässt sich Vorrat clever lagern. Eine hohe, deckenintegrierte Vorratslösung in der Küche kann mit Innenauszügen oder Einhängekörben ausgestattet werden. Schmale Hochschränke mit Schwenkauszug oder fahrbare Vorratsregale schaffen auf wenigen Zentimetern erstaunlich viel Stauraum. Hinter Schiebetüren oder Vorhängen lassen sich Vorratsbereiche zudem dezent verstecken. Sogar ungenutzte Kellerflure oder ein abgetrennter Teil der Garage können – gut klimatisiert – als Ersatz dienen.
Wie ist die optimale Einrichtung?
Entscheidend ist die Kombination aus Übersicht, Zugriff und Lagerfähigkeit. Offene Regale mit variabler Fachhöhe sind Standard. Hier finden Konserven, Gläser, Körbe und Vorratsbehälter ihren festen Platz. Wichtig ist eine gleichmäßige Beleuchtung – am besten mit Sensor oder Zeitschaltung. Ein robuster Bodenbelag wie PVC, Fliesen oder versiegelter Estrich erleichtert die Reinigung. Die Temperatur im Raum sollte möglichst konstant zwischen 15 und 20 Grad liegen. Gute Belüftung beugt Feuchtigkeit und Schimmel vor.
Wer Gemüse, Kartoffeln oder Zwiebeln lagern will, sollte luftdurchlässige Holzregale oder stapelbare Gitterboxen vorsehen. Für empfindlichere Lebensmittel wie Schokolade oder bestimmte Öle eignen sich lichtgeschützte Schrankbereiche. Auch der Stauraum für Getränkekisten, Küchenrollen oder Vorratsgläser lässt sich geschickt integrieren.
Was zeichnet Vorratsräume im Sinne stillen Luxus aus?
Stiller Luxus zeigt sich nicht durch auffällige Gestaltung, sondern durch durchdachte Funktionalität. Ein gut geplanter Vorratsraum erspart Sucherei, verhindert Fehlkäufe und schafft Ordnung im Alltag. Hochwertige Materialien, klare Linien, ergonomische Anordnung und Details wie leise Soft-Close-Systeme oder hochwertige Glasbehälter sorgen für das gewisse Extra – ganz ohne Prunk.
Wer auf Nachhaltigkeit achtet, nutzt den Vorratsraum auch für plastikfreie Lagerung, selbst Eingekochtes oder Unverpacktes aus dem Unverpackt-Laden. Damit wird der Vorratsraum nicht nur zum funktionalen Element der Küche – sondern auch Ausdruck eines bewussten Lebensstils.