Die Küche ist einer der meistgenutzten Räume im Haus – aber auch einer der anspruchsvollsten, wenn es ums Streichen geht. Hohe Luftfeuchtigkeit, Fettspritzer und Temperaturschwankungen machen den Wandanstrich besonders beanspruchbar. Wer die richtige Farbe wählt und sorgfältig vorbereitet, kann mit vergleichsweise wenig Aufwand große Wirkung erzielen.
Eine neue Wandfarbe bringt frischen Wind in die Küche – vorausgesetzt, sie ist gut gewählt und fachgerecht aufgetragen. Wer sorgfältig vorbereitet, hochwertige Materialien einsetzt und systematisch vorgeht, kann auch in beanspruchten Räumen ein dauerhaft schönes Ergebnis erzielen.
Vorbereitung ist alles
Bevor Pinsel oder Rolle zum Einsatz kommen, muss die Küche gründlich vorbereitet werden:
- Möbel und Geräte abdecken: Schränke, Arbeitsflächen und Bodenflächen mit Folie und Kreppband schützen.
- Lampen und Steckdosen entfernen oder abkleben.
- Fettablagerungen entfernen: Besonders in Herdnähe sind Wände oft fettig – mit warmem Wasser und etwas Spülmittel gründlich reinigen.
- Alte Farbe prüfen: Lose Altanstriche oder Blasen mit einem Spachtel entfernen.
- Löcher und Risse spachteln, Unebenheiten glätten.
- Grundierung auftragen, wenn die Wand stark saugt oder sehr glatt ist (z. B. bei Fliesenuntergründen).
Die richtige Farbe für die Küche
Küchenfarben müssen mehr können als nur gut aussehen. Empfehlenswert sind:
- Latexfarben oder spezielle Küchenfarben: Diese sind besonders widerstandsfähig, scheuerfest und feuchtigkeitsresistent.
- Seiden- oder Glanzfinish: Leicht zu reinigen – ideal für Spritzbereiche.
- Diffusionsoffen: Damit die Wände trotz Feuchtigkeit „atmen“ können.
- Lösemittelfrei und emissionsarm: Gerade in Räumen, in denen Lebensmittel verarbeitet werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Ränder abkleben
- Sockelleisten, Fliesenanschlüsse und Deckenränder sorgfältig mit Malerkrepp abkleben.
2. Ecken und Kanten vorstreichen
- Mit einem Pinsel die Kanten „vormalen“ – das erleichtert das spätere Rollen.
3. Fläche streichen
- Mit einer Rolle die Fläche in Bahnen von oben nach unten und quer zur Lichtquelle bearbeiten.
- In mehreren dünnen Schichten arbeiten – das verhindert Tropfen und Streifen.
4. Trocknen lassen
- Je nach Farbe und Raumtemperatur mehrere Stunden trocknen lassen – idealerweise mit leicht geöffnetem Fenster.
5. Abkleber entfernen
- Kreppband entfernen, solange die Farbe noch leicht feucht ist – so entstehen saubere Kanten.
Was tun bei Fliesenspiegeln?
Einige Hersteller bieten Spezialfarben an, mit denen sich auch Fliesen überstreichen lassen. Wichtig: sorgfältig reinigen, entfetten und gegebenenfalls mit einem Haftgrund arbeiten. Besonders strapazierte Bereiche über dem Herd können mit hitzebeständigen Farben oder Glasplatten geschützt werden.
Farbideen für die Küche
- Hellblau oder Mintgrün: Wirken frisch und freundlich.
- Sand- oder Cremefarben: Zeitlos und kombinierbar mit Holz und Edelstahl.
- Dunkle Akzente: Eine Wand in Dunkelgrau oder Petrol wirkt modern – aber nur bei ausreichend Licht.
- Farbzonen setzen: Eine farbige Wand hinter dem Esstisch oder Küchenblock kann Bereiche optisch trennen.