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Praktisch, schmal, übersichtlich – lohnt sich ein Apothekerschrank in der Küche?

Er ist schmal, hoch und lässt sich mit einem Griff herausziehen: der Apothekerschrank. In modernen Küchen wird er gerne eingesetzt, doch nicht immer ist er die optimale Lösung. Was steckt hinter dem Prinzip – und für wen ist es geeignet?

Ein Apothekerschrank ist ein hoher, schmaler Auszugsschrank, der nicht wie ein typischer Küchenschrank über Türen oder Schubladen geöffnet wird, sondern als Ganzes nach vorne herausgezogen werden kann. Die Regalböden oder Körbe sind an stabilen Führungsschienen befestigt und bieten auf kleinem Raum viel Stauraum – meist über die gesamte Höhe eines Hochschranks hinweg.

Seinen Namen verdankt der Schrank einem Prinzip, das man aus klassischen Apotheken kennt: Viele kleine Dinge griffbereit in schmalen, aber gut sortierten Fächern. Die Küchenvariante nutzt diese Idee zur Lagerung von Vorräten oder Küchenutensilien.

Was lagert man im Apothekerschrank?

Ein Apothekerschrank eignet sich ideal für trockene Lebensmittel wie Mehl, Zucker, Nudeln, Konserven oder Gewürze. Auch Ölflaschen, Teedosen oder Backzutaten lassen sich gut unterbringen. Wichtig ist, dass alles möglichst gut sichtbar und leicht erreichbar ist. Da sich der Schrank komplett herausziehen lässt, hat man von beiden Seiten Zugriff – ein Vorteil gegenüber tiefen Regalfächern.

Empfindliche oder sehr schwere Gegenstände wie Glasflaschen, Porzellandosen oder größere Vorratsbehälter sollte man möglichst im unteren Bereich platzieren – dort ist die Stabilität am höchsten.

Welche Maße hat ein Apothekerschrank in der Küche?

Typische Apothekerschränke sind zwischen 30 und 40 Zentimeter breit, rund 200 Zentimeter hoch und etwa 55 bis 60 Zentimeter tief. Damit passt er gut zwischen andere Hochschränke oder an schmale Wandabschnitte. Je nach Hersteller kann die Breite aber variieren – auch Modelle mit nur 15 oder 20 Zentimetern sind im Programm, wenn nur wenig Platz zur Verfügung steht.

Die Höhe orientiert sich meist an der restlichen Küchenzeile und kann individuell angepasst werden. Ein Einbau in bestehende Küchen ist in vielen Fällen möglich, sofern die Seitenwände geeignet und belastbar sind.

Wie schwer ist ein Apothekerschrank?

Ein leerer Apothekerschrank wiegt je nach Ausführung zwischen 20 und 40 Kilogramm. Die Traglast der Auszüge ist ebenfalls entscheidend: Hochwertige Modelle erlauben eine Gesamtbelastung von etwa 80 bis 100 Kilogramm. Wird der Schrank schwer befüllt, etwa mit Flaschen oder Vorratsgläsern, steigt das Gewicht entsprechend – deshalb sollten Führungsschienen und Montage immer auf Belastung und Nutzung abgestimmt sein.

Was kostet ein Apothekerschrank?

Die Preise variieren je nach Hersteller, Material und Ausstattung. Einfache Modelle beginnen bei etwa 200 Euro. Für hochwertige Schränke mit Dämpfung, Soft-Close-Funktion oder integrierter Innenbeleuchtung können auch 500 bis 800 Euro anfallen. Wird der Apothekerschrank maßgefertigt oder in eine Designküche integriert, ist der Preis entsprechend höher.

Welche Alternativen gibt es?

Wer sich gegen einen Apothekerschrank entscheidet, kann auf verschiedene Lösungen ausweichen:

– klassische Hochschränke mit Innenauszügen
– Vorratsschränke mit Drehtür und drehbaren Tablareinsätzen
– offene Regallösungen für häufig genutzte Zutaten
– Unterschränke mit breiten Auszügen und Unterteilungssystemen
– fahrbare Vorratswagen oder sogenannte „Slim Tower“-Schränke

Der Vorteil mancher Alternativen: flexiblere Einteilung, geringere Belastung der Scharniere, einfacherer Austausch von Komponenten bei Defekten.

Praktischer Helfer – mit Einschränkungen

Ein Apothekerschrank kann in der Küche sehr praktisch sein – vor allem, wenn der Platz begrenzt ist und man viele Kleinteile übersichtlich unterbringen möchte. Die volle Übersicht beim Herausziehen, die einfache Handhabung und das schlanke Design sprechen für sich. Wer allerdings schwere Vorräte oder große Mengen lagern will, sollte auf die Belastbarkeit achten oder ergänzende Stauraumlösungen einplanen. In der richtigen Küchenplanung kann der Apothekerschrank ein Gewinn sein – aber er ist nicht für jeden Küchenstil die erste Wahl.