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Tupperware feiert Comeback – Online-Shop eröffnet, Tupperpartys geplant

Fans der bunten Frischhaltedosen können wieder aufatmen: Der offizielle Tupperware-Online-Shop in Deutschland ist zurück. Nachdem der Vertrieb hierzulande im November 2024 eingestellt werden musste, will der neue Eigentümer, der französische Unternehmer Cédric Meston, die Kultmarke neu beleben.

Meston, Mitgründer des Veggie-Unternehmens HappyVore, hatte zunächst die Geschäfte in Frankreich übernommen und bringt die Marke nun auch in Deutschland, Belgien, Italien und Polen zurück auf den Markt.

Neben dem Online-Verkauf sollen künftig wieder die klassischen Tupperpartys stattfinden – flankiert von einer Social-Media-Offensive. Besonders TikTok spielt dabei eine Schlüsselrolle: Influencer sollen die Produkte bewerben, der Start des TikTok Shops in Deutschland kommt den Plänen entgegen. Über die genauen Vertriebslizenzen wird noch verhandelt, Meston peilt für 2025 einen Umsatz von 100 Millionen Euro in Europa an.

Von der Wunderschüssel zum Kultobjekt

Der Markenname Tupper geht auf den Erfinder Earl S. Tupper zurück, der in den Nachkriegsjahren luft- und wasserdichte Kunststoffbehälter entwickelte. Sie hielten Lebensmittel länger frisch – ein Vorteil in einer Zeit, in der Kühlschränke noch selten waren. Das charakteristische „Plopp“-Geräusch beim Öffnen wurde schnell zum Markenzeichen.

Erst durch die Marketingidee von Brownie Wise, Tupperware bei privaten Kaffeerunden vorzuführen, wurde die Marke zum Massenphänomen. Die sogenannten Tupperpartys begeisterten vor allem Frauen und waren jahrzehntelang der Hauptvertriebsweg. Bis heute machen weibliche Kunden über 90 Prozent der Käuferschaft aus.

Tradition unter Druck

Das Konzept der Heimpartys geriet spätestens mit der Corona-Pandemie unter Druck. Treffen im privaten Rahmen waren nicht mehr möglich, und auch Versuche, stationäre Tupper-Geschäfte zu etablieren, scheiterten an fehlender Laufkundschaft. So musste etwa der Laden von Bezirksleiterin Astrid Knöller in Mülheim schließen, obwohl er als erster Standort im Ruhrgebiet gestartet war.

Namen mit Wiedererkennungswert

Tupperware-Produkte tragen oft fantasievolle Namen wie „Mini-Max“, „Knobi-Star“ oder „Salat-Karussell“. Viele Bezeichnungen existieren seit Jahrzehnten, ebenso wie die Produkte selbst. Die Langlebigkeit ist Teil des Markenkerns: Offiziell gewährt Tupperware 30 Jahre Garantie, in der Praxis werden die Dosen oft über Generationen genutzt.

Knöller erzählt von einer Kundin, die für ihre 50 Jahre alte Rührschüssel „Peng“ einen Ersatzdeckel suchte – und sich schließlich doch eine neue Schüssel kaufte, um die alte weiter nutzen zu können. „Tupperware wird nicht weggeschmissen, Tupperware wird vererbt“, sagt sie.

Haltbarkeit als Verkaufsargument

Die Robustheit der Produkte gilt vielen Kunden als wichtigstes Kaufargument. Tupperware ist spülmaschinenfest, lange formstabil und frei von Schadstoffen. Auch im Hinblick auf Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit genießt die Marke bei treuen Käufern Vertrauen – nicht zuletzt wegen ihrer langen Nutzungsdauer.

Neustart mit Chancen

Ob der Relaunch gelingt, hängt auch davon ab, wie gut Tupperware den Spagat zwischen Tradition und digitalem Vertrieb schafft. Die Mischung aus persönlichem Verkaufserlebnis und Online-Marketing soll die Marke wieder ins Bewusstsein bringen. Für viele Kunden ist Tupperware nicht nur eine Haushaltsware, sondern ein Stück Alltagskultur – und genau darauf will der neue Eigentümer aufbauen.