Moderne Küchen sollen funktional, sicher und aufgeräumt wirken. In diesem Spannungsfeld erfreuen sich versenkbare Steckdosen wachsender Beliebtheit. Sie verschwinden bei Nichtgebrauch dezent in der Arbeitsplatte oder der Seitenwand und sind bei Bedarf mit einem Handgriff verfügbar.
Bei Kücheninseln ist es oft schon Standard, hässliche Steckdosen auf diese Art zu verstecken. Versenkbare Steckdosen sind Steckdosenleisten, die sich bündig in Arbeitsplatten, Küchenschränke oder Kücheninseln integrieren lassen.
Im Ruhezustand sind sie nahezu unsichtbar – ein schmaler Rahmen oder eine dezente Abdeckung ist das Einzige, was auf ihre Existenz hinweist.
Durch leichten Druck oder Ziehen lassen sie sich herausfahren oder hochklappen. Einige Modelle sind elektrisch motorisiert und heben sich auf Knopfdruck, andere funktionieren rein mechanisch mit Federmechanismus oder Griffmulde.
Wie funktionieren versenkbare Steckdosen?
Im Inneren der Konstruktion steckt eine Steckdosenleiste mit zwei bis vier Anschlüssen, oft ergänzt um USB-Ladeports oder sogar Netzwerkanschlüsse. Die Zuleitung erfolgt über ein Stromkabel, das fest mit dem Hausnetz verbunden ist. Die Dosen selbst sind meist spritzwassergeschützt und mit einem stabilen Aluminium- oder Kunststoffrahmen umgeben.
Ein typischer Aufbau:
- Oberfläche / Abdeckung: Edelstahl, gebürstetes Aluminium oder Kunststoff, oft passend zur Arbeitsplatte
- Mechanismus: Manuell (Herausziehen/Hochdrücken) oder elektrisch
- Einbauhöhe: Zwischen 6 und 15 cm je nach Modell
- Einbautiefe: Wichtig bei Arbeitsplatten – mindestens 10 cm Tiefe sind meist erforderlich
Vorteile in der Küche
Die Küche ist ein Ort, an dem Sauberkeit, Sicherheit und Effizienz zählen. Steckdosen in Wandhöhe sind oft unpraktisch, gerade bei Inseln oder wenn an mehreren Stellen gleichzeitig gearbeitet wird. Versenkbare Steckdosen lösen dieses Problem elegant:
- Flexibilität: Geräte wie Pürierstab, Mixer oder Wasserkocher können dort angeschlossen werden, wo sie gebraucht werden.
- Aufgeräumte Optik: Die Arbeitsfläche bleibt frei von Kabelsalat.
- Sicherheit: Keine offen liegenden Steckdosen in Spritzwasserzonen – die Leisten verschwinden bei Nichtgebrauch vollständig.
Worauf beim Kauf und Einbau zu achten ist
Nicht jede Küche eignet sich automatisch für versenkbare Steckdosen. Vor dem Kauf sollten einige Punkte geklärt sein:
- Einbauplatz prüfen: Die Einbautiefe darf durch darunter liegende Schubladen oder Geräte nicht eingeschränkt sein.
- Spritzwasserschutz: Für Arbeitsflächen in der Nähe von Spüle oder Kochfeld sind Modelle mit IP44-Zertifizierung empfehlenswert.
- Montage durch Fachkraft: Da es sich um fest installierte elektrische Komponenten handelt, sollte der Anschluss durch einen Elektriker erfolgen.
- Belastbarkeit: Je nach Modell variiert die maximale Stromaufnahme – für leistungsstarke Küchengeräte wie Wasserkocher oder Küchenmaschinen sollte sie mindestens 16 Ampere betragen.
Das kosten versenkbare Steckdosen
Die Preisspanne reicht von rund 50 Euro für einfache Modelle mit zwei Steckplätzen bis zu 200 Euro und mehr für Designlösungen mit Glasabdeckung, USB-C-Anschluss oder elektrischer Liftfunktion. Hochwertige Modelle lassen sich in bestehende Küchenarbeitsplatten nachrüsten und fügen sich optisch harmonisch ein.
Voraussetzungen für den nachträglichen Einbau
- Ausreichende Einbautiefe
Die Steckdosen benötigen je nach Modell etwa 10 bis 15 Zentimeter Tiefe unter der Arbeitsplatte. Sind darunter Schubladen, Geräte oder Stützen verbaut, muss deren Position geprüft oder angepasst werden. - Material der Arbeitsplatte
Der Einbau gelingt am einfachsten bei Holz-, Laminat- oder Kunststoffplatten. Bei Stein oder Keramik ist spezielles Werkzeug (z. B. ein Diamantbohrer) notwendig, und der Einbau sollte von Fachleuten erfolgen. - Stromanschluss in der Nähe
Ein fester Stromanschluss (kein Verlängerungskabel) muss vorhanden sein oder nachträglich verlegt werden – idealerweise durch einen Elektriker.
So funktioniert der nachträgliche Einbau
- Eine Kreissäge oder Stichsäge wird verwendet, um eine exakt passende Öffnung in die Arbeitsplatte zu schneiden (z. B. 100 mm für runde Modelle).
- Die Steckdose wird eingesetzt, verschraubt und von unten mit der Stromleitung verbunden.
- Abschließend wird die Abdeckung bündig montiert – bei Bedarf auch mit Dichtung oder Spritzwasserschutz.
Wichtiger Hinweis
Da der Einbau mit dem Stromnetz verbunden ist, muss die Installation von einem Elektrofachbetrieb durchgeführt oder zumindest abgenommen werden. Das gilt besonders in Küchen, wo Feuchtigkeit eine Rolle spielt.
Ein nachträglicher Einbau ist gut machbar – insbesondere bei Holzküchen mit flexibler Gestaltung. Wer plant, die Küche umzurüsten, sollte vorab Maße und Einbauraum prüfen oder sich vom Küchenstudio oder Elektriker beraten lassen.