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Elektrischer Wasserhahn: Wie er funktioniert und für wen er sich lohnt

Ein elektrischer Wasserhahn liefert warmes Wasser direkt am Küchenbecken – ganz ohne zentrale Warmwasserversorgung oder Boiler. Doch wie genau funktioniert eine solche Armatur? Welche Vor- und Nachteile bringt sie mit sich? Und wie hoch ist der Stromverbrauch im Alltag?

Ein elektrischer Wasserhahn besitzt ein integriertes Heizelement, das das durchfließende Wasser in Sekundenschnelle erwärmt. Die Technik basiert meist auf einem sogenannten Durchlauferhitzer-Prinzip. Wird der Hahn auf warm gestellt, aktiviert sich das Heizelement automatisch – meist nur für die Dauer des Wasserflusses. Die Aufheizung erfolgt dabei unmittelbar beim Durchlauf: Anders als bei einem Boiler wird also kein Vorrat an Warmwasser gespeichert.

Viele Modelle verfügen über ein kleines Display zur Temperaturanzeige sowie eine Mischfunktion, um Kalt- und Warmwasseranteil direkt am Hahn einzustellen. Die Stromversorgung erfolgt über einen normalen Netzanschluss (230 V), bei stärkeren Geräten ist mitunter ein Starkstromanschluss (400 V) erforderlich.

Welche Vorteile bietet ein elektrischer Wasserhahn?

Elektrische Wasserhähne punkten vor allem durch ihre Unabhängigkeit von zentralen Warmwasserinstallationen. Sie sind schnell installiert und benötigen wenig Platz. Gerade an Einzelwaschplätzen ohne Warmwasserleitung – etwa in der Gartenlaube, im Hobbykeller oder im Ferienhaus – bieten sie eine komfortable Lösung.

Weitere Vorteile im Überblick:

  • Sofort warmes Wasser ohne Aufheizzeit
  • Kein Wasserverschwendung durch lange Leitungswege
  • Geringe Anschaffungskosten: einfache Modelle starten ab ca. 50 Euro
  • Einfache Nachrüstung möglich, auch bei Altbauten oder mobilen Sanitärlösungen
  • Platzsparend und optisch unauffällig

Moderne Geräte bieten zudem Sicherheitsfunktionen wie Verbrühschutz, automatische Abschaltung oder Temperaturbegrenzung.

Und die Nachteile?

So praktisch die Lösung für einzelne Waschplätze ist – für die Dauernutzung im Haushalt ist ein elektrischer Wasserhahn nur bedingt geeignet. Die wichtigsten Nachteile:

  • Begrenzte Wassermenge: Bei starker Entnahme sinkt die Temperatur
  • Nicht für alle Anschlüsse geeignet (z. B. kein Starkstrom vorhanden)
  • Kein Komfort bei langen Warmwasserduschen
  • Stromkosten steigen, wenn der Hahn häufig oder über längere Zeit genutzt wird
  • Nicht als zentrale Warmwasserversorgung gedacht

Zudem empfinden manche Nutzer das Design der Hähne – insbesondere bei günstigen Modellen – als technisch oder wenig ansprechend. Hochwertigere Varianten mit besserer Temperatursteuerung und Edelstahlgehäuse sind deutlich teurer.

Mehr lesen: Wie schwierig ist die Installation eines Quookers in der Küche?

Wie hoch ist der Stromverbrauch?

Der Stromverbrauch hängt von der Leistung des Geräts und der Nutzungsdauer ab. Gängige elektrische Wasserhähne arbeiten mit 2 bis 3,5 kW. Wird er beispielsweise zehn Minuten am Tag genutzt, ergibt das bei 3 kW rund 0,5 kWh täglich. Hochgerechnet auf ein Jahr: ca. 180 kWh, also rund 55 bis 65 Euro Stromkosten jährlich, je nach Tarif.

Zur Einordnung: Das ist mehr als ein moderner Durchlauferhitzer pro Zapfpunkt verbraucht, aber weniger als ein Boiler mit ständigem Warmwasserbereithalten. Deshalb lohnt sich der elektrische Wasserhahn vor allem dort, wo nur kurzzeitig warmes Wasser gebraucht wird.

Praktisch für kleine Küchen und Camping

Ein elektrischer Wasserhahn ist eine clevere Lösung für einzelne Waschplätze, an denen kein Warmwasseranschluss vorhanden ist. Gerade in kleinen Küchen, Gäste-WCs, Gartenhäusern oder Werkstätten ist er eine praktische Lösung. Viele Camping-Wasserhähne laufen über eine separate 12V-Pumpe, die direkt mit dem Bordnetz betrieben werden kann.

Für den Dauerbetrieb im Mehrpersonenhaushalt oder als Duschlösung sind elektrische Wasserhähne allerdings ungeeignet. Wer Strom sparen will, sollte auf einen sparsamen Umgang mit warmem Wasser achten – denn der Stromverbrauch summiert sich schnell.

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