Beim Kochen, Spülen und sogar beim Kühlen entsteht in der Küche regelmäßig Feuchtigkeit. Sie schlägt sich an Wänden und Fenstern nieder, begünstigt die Schimmelbildung und kann langfristig die Bausubstanz oder Küchenmöbel beschädigen. Wer nicht konsequent gegensteuert, riskiert nicht nur unangenehme Gerüche, sondern auch ein ungesundes Raumklima.
Feuchtigkeit in der Küche lässt sich nicht vermeiden – aber gut kontrollieren. Wer regelmäßig lüftet, klug kocht und auf Luftzirkulation achtet, schützt seine Küche vor Schimmel, Gerüchen und Schäden. Bereits kleine Veränderungen in den Alltagsgewohnheiten bringen große Wirkung – für ein gesundes Raumklima und langfristig gepflegte Küchenmöbel.
1. Beim Kochen: Deckel drauf und Dunstabzug an
Kochen ohne Topfdeckel lässt unnötig viel Wasserdampf entweichen. Bereits ein halber Liter Wasser kann als Dampf in der Luft landen – pro Mahlzeit. Verwenden Sie daher möglichst oft einen passenden Deckel und setzen Sie den Dunstabzug frühzeitig in Betrieb, bevor der Dampf aufsteigt.
Bei Umluftgeräten sollten Sie regelmäßig den Filter wechseln, bei Abluftsystemen den Luftweg nicht blockieren und den Schlauch regelmäßig überprüfen.
2. Richtig lüften – nicht kippen, sondern quer
Gekippte Fenster bringen kaum Luftaustausch und kühlen vor allem die Wände aus. Stoßlüften ist effektiver: Öffnen Sie nach dem Kochen für fünf bis zehn Minuten das Fenster weit – am besten gegenüberliegende Fenster oder Türen für Durchzug.
Auch bei kleinen Küchen ohne Fenster kann ein Lüfter im oberen Wandbereich helfen, feuchte Luft nach außen zu leiten.
3. Feuchtequellen erkennen und reduzieren
Einige Küchengeräte und -gewohnheiten sorgen unbemerkt für hohe Luftfeuchtigkeit:
- Spülmaschine nach Programmende öffnen? Besser erst nach 20 Minuten abkühlen lassen.
- Nasse Spüllappen und Geschirrtücher regelmäßig wechseln und nicht offen liegen lassen.
- Kühlschranktür nicht unnötig lange offen stehen lassen – sonst kondensiert warme Luft darin.
- Reiskocher und Multikocher möglichst unter der Dunstabzugshaube betreiben.
4. Raumklima aktiv regulieren
Ein Hygrometer misst die Luftfeuchtigkeit in Echtzeit. Ideal ist ein Wert zwischen 40 und 60 Prozent. Liegt die Feuchtigkeit dauerhaft darüber, lohnt sich ein einfacher Luftentfeuchter, etwa mit Granulat oder elektrisch betrieben.
Tipp: Auch Salzschalen oder Katzenstreu in einer Schale können überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen – zumindest in kleineren Küchen.
5. Vermeidung von Kältezonen und Hitzestaus
Feuchte Luft kondensiert bevorzugt an kalten Flächen. Prüfen Sie Ihre Küche auf mögliche Schwachstellen:
- Außenwände nicht komplett zustellen, um Luftzirkulation zu ermöglichen
- Kühlschrankrückseite regelmäßig entstauben, um Hitzestau zu vermeiden
- Einbaumöbel mit etwas Abstand zur Wand montieren, damit Luft zirkulieren kann
6. Materialien und Oberflächen beachten
Wer seine Küche modernisiert oder neu plant, kann auch durch Materialien vorbeugen:
- Feuchtigkeitsresistente Wandfarbe oder Latexfarbe
- Küchenrückwände aus Glas, Stein oder beschichtetem Metall lassen sich leichter trocken halten
- Hitzebeständige Arbeitsplatten verhindern das Durchfeuchten bei dampfenden Töpfen