Der Ofen gehört zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt. Wer ihn klug nutzt, spart Energie – ganz ohne Qualitätsverlust beim Backen, Braten oder Schmoren.
Backöfen arbeiten mit hohen Temperaturen über längere Zeit – kein Wunder also, dass sie zu den stromintensivsten Haushaltsgeräten zählen. Doch es gibt gute Nachrichten: Schon mit kleinen Änderungen im Alltag lässt sich bis zu ein Drittel Energie einsparen – ohne dass Geschmack oder Ergebnis leiden.
Hier sind die fünf wichtigsten Stellschrauben.
1. Vorheizen? Meist unnötig
Viele Rezepte empfehlen das Vorheizen des Ofens – doch aus technischer Sicht ist es in den meisten Fällen überflüssig. Lediglich bei sehr temperaturempfindlichen Backwaren wie Soufflés oder filigranen Biskuits ist das Vorheizen sinnvoll.
In allen anderen Fällen – etwa bei Aufläufen, Brot, Pizza, Kuchen oder Braten – kann das Gericht in den kalten Ofen geschoben werden. Die Aufheizphase wird einfach in die Garzeit integriert.
Energieersparnis: bis zu 20 %, ohne merklichen Qualitätsverlust.
2. Umluft statt Ober-/Unterhitze
Wer auf Umluftbetrieb setzt, kann mit niedrigeren Temperaturen arbeiten – in der Regel reichen 20–30 °C weniger als bei herkömmlicher Hitzeeinstellung. Der Ventilator verteilt die Wärme gleichmäßig, sodass mehrere Bleche gleichzeitig genutzt werden können.
Das spart nicht nur Strom, sondern auch Zeit – etwa bei Plätzchen, Gemüsepommes oder Ofengemüse.
Tipp: Wenn das Gericht keine knusprige Kruste braucht, ist Umluft immer die effizientere Wahl.
3. Nicht zu oft die Ofentür öffnen
Jedes Mal, wenn die Ofentür geöffnet wird, entweichen rund 20 % der Wärme – was der Ofen anschließend wieder ausgleichen muss. Besonders bei langem Garen summiert sich dieser Verlust.
Besser: Backofenlicht nutzen und durch die Glasscheibe prüfen, ob der Auflauf fertig oder der Kuchen schon goldbraun ist. Wer zusätzlich auf eine digitale Uhr mit Timerfunktion setzt, kann die Backzeit präzise im Blick behalten.
4. Die Nachwärme nutzen
Moderne Backöfen speichern viel Wärme – ein Effekt, den man gezielt ausnutzen kann. Schalten Sie den Ofen rund 10–15 Minuten vor Ende der Garzeit aus: Die Restwärme reicht in der Regel aus, um das Gericht schonend fertig zu garen.
Besonders bei Schmorgerichten, Kuchen, Aufläufen oder Aufbackwaren ist diese Methode effektiv und energiesparend. Gleichzeitig sinkt die Gefahr, dass Speisen austrocknen oder verbrennen.
5. Pyrolyse nur im Ausnahmefall
Viele Backöfen verfügen über eine Selbstreinigungsfunktion (Pyrolyse), bei der sich Verschmutzungen bei über 400 °C von selbst zu Asche zersetzen. So bequem das auch ist – der Stromverbrauch ist extrem hoch.
Die Pyrolyse sollte daher nur bei starker Verschmutzung und wirklich notwendig eingesetzt werden. Für die regelmäßige Reinigung reichen klassische Hausmittel wie Backpulver, Essig und Zitronensäure in der Regel aus.
Fazit: Weniger Hitze, mehr Effizienz
Backen und Braten muss kein Stromfresser sein – wenn man die Technik effizient nutzt und ein paar Grundregeln beachtet. Vorheizen weglassen, Umluft nutzen, Tür geschlossen halten, Nachwärme einbeziehen: So lassen sich Genuss und Energieeinsparung ideal miteinander verbinden. Und ganz nebenbei bleibt die Küche ein Ort, an dem mit Freude gekocht wird – nicht auf Kosten der Stromrechnung.
