Der Alltag in der Küche wird digitaler: Kühlschränke erkennen, wenn das Gemüsefach leer ist, smarte Backöfen passen Garzeiten automatisch an, und vernetzte Geschirrspüler melden Störungen direkt per App. Doch bisher blieb eine Frage offen: Was passiert eigentlich mit den Daten, die diese Geräte sammeln?
Ab dem 12. September 2025 soll ein neues EU-Gesetz, der sogenannte Data Act, für Klarheit sorgen. Es bringt mehr Transparenz, Nutzerrechte und Sicherheit in den wachsenden Markt der vernetzten Küchen- und Haushaltsgeräte.
Mehr Kontrolle über Küchendaten
Bislang landeten die Daten aus smarten Geräten meist ausschließlich beim Hersteller. Mit dem Data Act erhalten jedoch künftig auch die Nutzer Zugriff auf diese Informationen. Besitzer eines smarten Kühlschranks oder einer vernetzten Kaffeemaschine können selbst entscheiden, ob und an wen Daten weitergegeben werden dürfen – zum Beispiel an einen Reparaturdienst oder an eine App, die Energieverbrauch analysiert und optimiert.
Das Ziel: mehr Selbstbestimmung im Umgang mit sensiblen Haushaltsdaten und ein fairer Wettbewerb zwischen Herstellern und unabhängigen Dienstleistern.
Transparenz und Schutz vor Missbrauch
Ein Kernpunkt der neuen Regeln ist die Transparenz: Hersteller müssen offenlegen, welche Daten gesammelt werden und zu welchem Zweck. Die Weitergabe an Dritte darf nur mit Zustimmung des Nutzers erfolgen. Öffentliche Stellen haben nur in Ausnahmefällen Zugriff – etwa bei Naturkatastrophen oder zur Gefahrenabwehr.
Für den Küchenalltag bedeutet das: Daten darüber, wann der Ofen wie häufig genutzt wird oder welche Lebensmittel besonders schnell nachgekauft werden, können nicht mehr beliebig weitergegeben oder kommerziell verwertet werden.
Chancen für Smart-Kitchen-Dienste
Der Data Act dürfte die Entwicklung neuer Anwendungen rund um die Küche beschleunigen. Wenn Verbraucher ihre Gerätedaten unkompliziert freigeben können, entstehen neue Möglichkeiten – etwa für Apps, die automatisch Einkaufslisten erstellen, den Energieverbrauch smarter Küchengeräte vergleichen oder Tipps für nachhaltigeres Kochen liefern.
Für Reparatur- und Wartungsdienste wird es ebenfalls einfacher, auf Daten zuzugreifen und Fehlerquellen schnell zu identifizieren. Damit profitieren Nutzer nicht nur von mehr Kontrolle, sondern auch von einem verbesserten Service.
Digitale Selbstbestimmung auch in der Küche
Der Data Act ist ein wichtiger Schritt für alle, die ihre Küche smart nutzen. Er gibt den Verbrauchern mehr Einfluss auf ihre eigenen Daten, sorgt für faire Spielregeln zwischen Herstellern und Dienstleistern und schafft so Vertrauen in die digitale Küchentechnik. Für Küchenfans bedeutet das: mehr Sicherheit, mehr Transparenz – und künftig vielleicht noch smartere Unterstützung im Alltag.