Sie sehen edel aus, sind pflegeleicht und gelten als moderne Alternative zum klassischen Fliesenspiegel: Rückwände aus Acrylglas finden in immer mehr Küchen Verwendung. Häufig fällt in diesem Zusammenhang auch der Begriff „Plexiglas“. Doch was ist eigentlich der Unterschied – oder gibt es überhaupt einen?
Tatsächlich handelt es sich bei beiden Begriffen um das gleiche Material – chemisch gesehen. Sowohl Plexiglas als auch Acrylglas bestehen aus Polymethylmethacrylat (PMMA), einem transparenten, thermoplastisch verformbaren Kunststoff. Die Substanz ist glasähnlich, aber deutlich leichter und robuster – perfekt also für Anwendungen, bei denen es auf Optik und Funktionalität ankommt.
Der Unterschied liegt allein im Namen: PLEXIGLAS® ist ein eingetragener Markenname der Röhm GmbH, früher bekannt als Evonik. Das Unternehmen stellte bereits in den 1930er-Jahren die erste industriell gefertigte Version des Acrylglases her und sicherte sich frühzeitig die Markenrechte. Acrylglas dagegen ist der generische Begriff für diesen Kunststoff – herstellerunabhängig und frei verwendbar.
Gleiche Eigenschaften, unterschiedliche Hersteller
Die Materialeigenschaften sind bei Markenprodukten und generischem Acrylglas in der Regel gleich: Beide sind UV-beständig, lichtdurchlässig, schlagfester als Echtglas und lassen sich thermisch verformen. Dennoch gibt es im Detail Unterschiede. Sie betreffen vor allem die Produktionsqualität, Oberflächenveredelung und die Garantiebedingungen. Während PLEXIGLAS® etwa mit einer garantierten Witterungsbeständigkeit von bis zu 30 Jahren wirbt, fehlen bei günstigeren No-Name-Produkten oft solche Angaben.
Weitere Hersteller bieten unter anderen Markennamen Acrylglas an, darunter etwa Altuglas, Deglas oder Paraglas. Auch diese Produkte bestehen aus PMMA, können sich aber in Transparenzgrad, Kratzfestigkeit oder Farbstabilität leicht unterscheiden.
Vorteile für die Küche
Acrylglas wird als Küchenrückwand immer beliebter – und das aus guten Gründen:
- Pflegeleicht: Die glatte Oberfläche ist fugenfrei und lässt sich mit einem feuchten Tuch schnell reinigen. Ideal also für den Einsatz hinter dem Kochfeld oder der Spüle.
- Hitzebeständig (mit Einschränkungen): PMMA ist bis etwa 70 bis 80 Grad Celsius temperaturbeständig. Hinter einem Ceranfeld oder Induktionskochfeld reicht das in der Regel aus. Bei Gasherden oder direkt anliegenden Wärmequellen empfiehlt sich jedoch Sicherheitsabstand oder ein spezieller Hitzeschutz.
- Leicht zu montieren: Viele Rückwände werden als Plattenware geliefert, sind zuschneidbar und lassen sich mit doppelseitigem Klebeband oder Kleber befestigen – auch ohne Fliesenleger.
- Individuell gestaltbar: Acrylglas lässt sich mit Digitaldrucken versehen, etwa mit Fotomotiven oder Mustern. So wird die Rückwand zum dekorativen Highlight.
Was beim Kauf zählt
Wichtig beim Kauf ist nicht nur der Preis. Achten sollte man auf eine ausreichend starke Materialdicke (mindestens 4 mm), UV-Stabilität (damit das Material nicht vergilbt) und kratzfeste Oberflächenveredelung, falls häufige Reinigung oder mechanische Belastung zu erwarten sind.
Ein Hinweis: Für Küchenrückwände aus Acrylglas gibt es auch Varianten mit rückseitig bedrucktem Design und versiegelter Schutzschicht – diese sind besonders langlebig und resistent gegen Feuchtigkeit.