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Mikrowelle kaufen: Wie viel Elektroherd und wie viel Ofen kann sie ersetzen?

In mehr als jedem zweiten deutschen Haushalt ist eine Mikrowelle zu finden. Entsprechend groß ist das Angebot: Die Geräte gibt es in verschiedenen Größen, Preiskategorien und Ausführungen. Wer sich eines kaufen möchte, sollte deshalb vorher genau wissen, wofür er es braucht und wie viel Platz dafür zur Verfügung steht.

Viele Leute nutzen die Mikrowelle nur, um die Milch für den Frühstückskaffee zu erwärmen. Dafür reicht eine einfache Ausführung. Generell sind Mikrowellengeräte für größere Haushalte mit entsprechend umfangreicheren Essensmengen ungeeignet, da die Mikrowellen oft mehr Energie benötigen, als beim Kochen auf dem Elektroherd verbraucht werde.

Rentabler und schneller ist die Mikrowelle dagegen bei kleineren Portionen, die aufgetaut, erwärmt oder gegart werden sollen. Sie ist ideal, wenn die einzelnen Familienmitglieder zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kommen und sich nur einen Teller Suppe erwärmen wollen. Wer dagegen sein Fleisch in der Mikrowelle grillen oder seinen Kuchen darin backen möchte, sollte sich für ein Kombigerät entscheiden. Neben der Mikrowelle enthält es einen Grill oder einen Backofen. Beide Versionen sind nützlich, kosten aber wesentlich mehr Geld und benötigen außerdem mehr Platz als einfache Geräte.

In kleineren Haushalten sind auch kleinere Geräte sinnvoll, größere Familien sollten sich für eine kompaktere Variante entscheiden. Wer keine Angst vor Technik hat, kann sich ein Gerät mit mehr Raffinessen kaufen. Darin muss nur das zu erwärmende Lebensmittel und dessen Gewicht eingegeben werden – Intensität und Zeit der Erwärmung ermittelt das Gerät dann selbst. Egal, welche Variante man sich letztlich zulegt – die Gebrauchsanweisung sollte stets gründlich studiert und befolgt werden.

Bei eckigen Tellern oder länglichen Schalen streikt manchmal der Drehteller. Wer öfter solches Geschirr verwendet, kann beim Mikrowellen-Kauf auf einen abschaltbaren Drehteller achten. Geräte mit Inverter-Technik kommen ganz ohne Drehteller aus. Hier sind außerdem die Zubereitungszeiten kürzer und der Energieverbrauch geringer.

Kann eine Mikrowelle einen Elektroherd ersetzen?

Die Wärmeverteilung ist beim Mikrowellenherd anders als beim Elektroherd. Die Mikrowellen dringen nur einige Zentimeter in die Nahrung ein und erwärmen von dort aus das Innere. Es liegt in der Technologie der Mikrowelle begründet, dass Speisen unterschiedlich schnell gegart werden. Dieser negative Effekt kann eingedämmt werden, indem flüssige Speisen mehrfach umgerührt werden und das Essen nach dem Erwärmen noch eine Weile im Gerät gelassen wird. So kann sich die Wärme im Nachhinein gleichmäßiger verteilen.

Damit sich durch die Temperaturunterschiede in den Speisen keine Keime bilden, sollte man darauf achten, dass alles richtig durchgegart ist. Da die Zeiten hierfür bei vielen Speisen unterschiedlich lang sind, empfiehlt es sich, sie einzeln in der Mikrowelle zuzubereiten. In der Mikrowelle ist es besser, eine geringere Leistung zu wählen und für eine bessere Wärmeverteilung die Garzeit zu verlängern. Vor übermäßigem Elektrosmog in der Nähe von Mikrowellenherden müsse sich niemand fürchten, sagen Fachexperten. Die Geräte hätten bestimmte Standards zu erfüllen, um überhaupt zugelassen zu werden.

Kann eine Mikrowelle einen Ofen ersetzen?

Um Lebensmittel zu garen, reichen in der Regel 600 Watt. Dafür eignet sich somit jede Mikrowelle. Wer mehr Leistung und mehr Funktionen braucht, ist mit einer Kombi-Mikrowelle gut beraten. Sie bietet bei deutlich über 1000 Watt verschiedenen Zusätze wie Grill-, Backofen- und Heißluftfunktion und kann damit sogar einen Backofen ersetzen.

Mit der Grillfunktion werden zum Beispiel Mahlzeiten überbacken. Verbraucher können zwischen zwei Arten wählen: Ein Quarzgrill erhitzt die Oberfläche sehr schnell. Ein Infrarotgrill arbeitet gleichmäßiger und ist besser für größere Speisen geeignet.

Hochfrequente Strahlung

Zum schnellen Erwärmen von Speisen wird im Mikrowellenherd hochfrequente Strahlung verwendet. Die im Haushalt üblichen Geräte arbeiten in einem Leistungsbereich zwischen 100 und 1300 Watt. Die Strahlung wird in einem so genannten Magnetron erzeugt und in den Garraum geleitet.

Die im Innern der Geräte erzeugte Mikrowellenenergie wird von den Lebensmitteln aufgenommen und führt so zu deren Erwärmung. Wegen der größeren Eindringtiefe der Mikrowelle im Vergleich zur Wärmestrahlung kann das Auftauen, Aufwärmen oder Kochen mit Mikrowellen insbesondere bei kleinen Mengen zeitsparender sein als der Gebrauch anderer Wärmeenergiequellen. Der im Vergleich zu herkömmlichen Methoden abweichende Zeit- und Temperaturverlauf kann unterschiedliche Wirkungen auf Lebensmittel ausüben. Werden die angegebenen Garvorschriften nicht beachtet, so kann es zur Überhitzung oder durch eine nicht ausreichende Erwärmung zu einer mangelhaften Keimabtötung kommen.