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Premium verliert Marktanteile: Weniger Herde und Abzugshauben aus Deutschland

Die BSH Hausgeräte GmbH, ein führender europäischer Hersteller von Haushaltsgeräten und Tochterunternehmen der Bosch-Gruppe, plant die Schließung zweier deutscher Werke und den Abbau von insgesamt 1.400 Arbeitsplätzen.

Am Standort Bretten, wo unter anderem Herde und Dunstabzugshauben produziert werden, soll die Fertigung bis zum Ende des ersten Quartals 2028 eingestellt werden. In Nauen wird die Waschmaschinenproduktion bis Mitte 2027 auslaufen. Die Produktion dieser Geräte soll künftig in anderen europäischen Werken erfolgen.

Produktionsverlagerung und Stellenabbau

Von den geplanten Maßnahmen sind insgesamt etwa 1.400 Mitarbeitende betroffen, davon rund 980 in Bretten und 440 in Nauen. BSH betont, dass dieser Schritt notwendig sei, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern. Die Entscheidung basiert auf einer eingehenden Analyse der Geschäftslage, die einen dauerhaft schrumpfenden Markt und zunehmenden Preisdruck durch Billiganbieter identifiziert hat.

Marktveränderungen und Konkurrenzdruck

Der Markt für Haushaltsgeräte, insbesondere für Herde und Dunstabzugshauben, ist in den letzten Jahren einem erheblichen Wandel unterzogen. Günstigere Produkte aus Asien, vor allem aus China und Südkorea, haben den Wettbewerb intensiviert. Diese Hersteller bieten vergleichbare Qualität zu niedrigeren Preisen an, was den Druck auf etablierte Unternehmen wie BSH erhöht. Zudem hat sich das Kaufverhalten der Verbraucher verändert: Es wird zunehmend Wert auf günstigere Geräte gelegt, während Premiumprodukte an Marktanteil verlieren.

Reaktionen und Ausblick

BSH kündigte an, Gespräche über sozialverträgliche Lösungen zu führen, um die Auswirkungen auf die Mitarbeitenden abzumildern.

Trotz der Schließungen bleibt BSH ein bedeutender Akteur im globalen Markt für Haushaltsgeräte. Das Unternehmen produziert unter anderem für die Marken Bosch, Siemens, Neff und Gaggenau und betreibt weltweit zahlreiche Werke. Die Anpassungen in Deutschland sind Teil eines umfassenden Effizienzprogramms, bei dem bis 2027 insgesamt rund 3.500 Stellen weltweit abgebaut werden sollen.

Die Entwicklungen bei BSH verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen traditionelle Hersteller im globalisierten Markt stehen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie sich kontinuierlich an veränderte Marktbedingungen anpassen und ihre Produktionsstrategien entsprechend ausrichten.

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