Andere Länder, andere Leckereien: Überall auf der Welt wird das Weihnachtsfest gefeiert – und fast überall spielt das süße Finale eine besondere Rolle. Ob Biskuitrolle, Hefekuchen oder Milchreis: Jede Kultur kennt ihre eigene festliche Versuchung.
Frankreich – „Bûche de Noël“
In Frankreich krönt die Bûche de Noël, eine mit Orangencreme oder Schokoladenbutter gefüllte Biskuitrolle, das festliche Weihnachtsmenü. Ihre Form erinnert an einen Holzscheit – daher auch ihr Name („bûche“ = Holzstamm). Der Ursprung geht auf einen alten Brauch zurück: Früher verbrannte man zu Weihnachten ein großes Holzscheit im Kamin, das Glück und Schutz für das neue Jahr bringen sollte. Heute symbolisiert die süße Rolle diesen Brauch – kunstvoll dekoriert mit Puderzucker-Schnee, Schokoladenrinde und kleinen Marzipanfiguren.
Italien – Panettone
Was für uns der Christstollen ist, ist für Italiener der Panettone. Der luftige Hefekuchen mit Rosinen, kandierten Früchten und Vanilleduft darf in keiner italienischen Familie fehlen. Traditionell wird er in hohen Papierformen gebacken und zu süßem Perlwein wie Moscato d’Asti oder Spumante gereicht. In Mailand, seiner Heimatstadt, wird Panettone schon Wochen vor Weihnachten verkauft – und meist mit Freunden zum Frühstück am Festtag geteilt.
Dänemark – Ris à la mande
In Dänemark darf an Heiligabend der Ris à la mande nicht fehlen – ein cremiger Milchreis mit Sahne, gehackten Mandeln und Kirschsoße. Das Besondere: In einer Schüssel steckt eine ganze Mandel. Wer sie findet, erhält ein kleines Geschenk, meist eine Süßigkeit oder ein Marzipanschwein. Der Brauch sorgt jedes Jahr für Spannung und viel Gelächter am dänischen Festtisch.
Island – Laufabrauð
Auf Island gehört zum Fest nicht nur Fisch und Lamm, sondern auch das Laufabrauð – ein hauchdünnes, frittiertes Fladenbrot aus Mehl, Milch und Salz. Die kunstvollen Muster werden vor dem Backen mit Messern eingeritzt, sodass die Brote wie feine Spitzendeckchen aussehen. Das „Blattbrot“, wie der Name wörtlich übersetzt heißt, wird meist in Familienarbeit vorbereitet – ein traditionelles Ritual, das Generationen verbindet.
Mexiko – Buñuelos und Ponche de Navidad
In Mexiko duftet es an Weihnachten nach Buñuelos, goldbraunem Schmalzgebäck, das an Krapfen erinnert. Es wird mit Zimt-Zucker bestreut oder mit Sirup übergossen und gerne mit Ponche de Navidad, einem heißen Fruchtpunsch aus Guaven, Äpfeln, Rosinen und Zimt, serviert. In vielen Familien ist das Knuspern der Buñuelos das offizielle Zeichen: Jetzt beginnt das Fest.
Spanien – Turrón und Polvorones
In Spanien gehören Turrón und Polvorones auf jeden Weihnachtsteller. Turrón ist eine weiche bis harte Mandel-Nougatmasse aus Honig und Eiweiß, während Polvorones mürbe Mandelplätzchen sind, die im Mund fast zergehen. Beides wird meist mit einem Glas Cava genossen – ein süßes Finale für die langen Festtage.
Deutschland – Stollen und Lebkuchen
Und natürlich darf auch bei uns das Süße nicht fehlen: Christstollen mit seiner dichten Füllung aus Rosinen, Orangeat und Zitronat, bestäubt mit Puderzucker, gehört ebenso dazu wie Lebkuchen in allen Variationen. Beide Klassiker sind seit Jahrhunderten Teil der Weihnachtskultur – und werden mittlerweile auch international geschätzt.
