Ein professioneller Koch ohne einen Gasherd? Für viele ist das kaum vorstellbar. In Restaurantküchen weltweit ist der Gasherd das unangefochtene Herzstück – und das aus gutem Grund.
Die Frage, warum Profis auf Gas setzen, führt direkt zu den zentralen Anforderungen des Kochens: Kontrolle, Effizienz und Vielseitigkeit.
Präzise Kontrolle
Der vielleicht wichtigste Vorteil eines Gasherds ist die unmittelbare Kontrolle über die Hitze. Während elektrische Kochfelder träge auf Veränderungen reagieren, liefert eine Gasflamme sofort die gewünschte Wärme. Ob sanftes Köcheln oder scharfes Anbraten: Köche können die Flamme in Sekundenschnelle anpassen. Dieses Maß an Präzision ist unerlässlich, wenn jedes Gericht auf den Punkt gegart werden soll – keine Sekunde zu früh oder zu spät. Für Gerichte wie Risotto, das kontinuierliches Regulieren der Hitze erfordert, ist Gas nahezu unschlagbar.
Sind Gasherde noch erlaubt?
Gasherde sind in Deutschland weiterhin erlaubt. Es gibt derzeit trotz politischer Diskussionen kein generelles Verbot für den Betrieb oder den Neukauf von Gasherden in Privathaushalten.
Gasherde dürfen in privaten Küchen verwendet werden, solange die gesetzlichen Sicherheitsvorschriften eingehalten werden, wie z.B. die richtige Belüftung, die zulässige Größe und Lagerung von Gasflaschen (maximal 16 kg, meist 11 kg für Privathaushalte), sowie bestimmte bauliche Anforderungen an die Küche. Der Anschluss eines Gasherdes an das Gasnetz muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.
Schnelligkeit und Effizienz
Zeit ist in der Profiküche ein kostbares Gut. Gasherde erreichen ihre Betriebstemperatur blitzschnell und ermöglichen damit einen flüssigen Arbeitsablauf. Anders als bei Induktion, die oft spezielle Töpfe erfordert, funktioniert Gas mit jedem Kochgeschirr. Zudem verteilt die Flamme die Hitze gleichmäßig am Boden des Topfes oder der Pfanne, was ein gleichmäßiges Garen gewährleistet. Das spart nicht nur Zeit, sondern minimiert auch das Risiko, dass Speisen anbrennen.
Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit
Gasherde sind auch in ihrer Vielseitigkeit kaum zu schlagen. Das offene Feuer ermöglicht Techniken wie Flambieren oder das direkte Rösten von Zutaten – ein Effekt, der bei Elektroherden schlicht nicht möglich ist. In der Profiküche zählt zudem die Zuverlässigkeit: Gas funktioniert unabhängig von Stromausfällen, was in stressigen Restaurantsituationen essenziell ist.
Der Blick in die Zukunft
Allerdings wird auch die klassische Gasflamme in der Profiküche zunehmend hinterfragt. In Zeiten des Klimawandels und steigender Energiepreise rückt die Nachhaltigkeit von Gasherden in den Fokus. Moderne Induktionsherde holen in Sachen Präzision und Schnelligkeit auf und gelten als umweltfreundlicher. Dennoch: Die Gasflamme bleibt für viele Profiköche ein unverzichtbares Werkzeug – ein Synonym für die perfekte Balance zwischen Handwerk und Technik.