Heißluftfritteusen haben längst den Sprung vom Nischenprodukt zum festen Bestandteil moderner Küchen geschafft. Sie können frittieren, garen, grillen – und immer öfter auch backen. Doch worin unterscheiden sich die Backfunktion und die klassische Airfryer-Funktion genau? Beide nutzen heiße Umluft, aber mit unterschiedlicher Intensität und Zielsetzung.
Sowohl die Back- als auch die Airfryer-Funktion arbeiten mit einem Heizelement und einem Lüfter, der die heiße Luft zirkulieren lässt. So entsteht eine gleichmäßige Wärmeverteilung, die Speisen ohne Öl oder Fett knusprig garen kann. Der Unterschied liegt in der Temperaturführung und Luftzirkulation.
Die Airfryer-Funktion arbeitet mit sehr heißer Luft, oft zwischen 180 und 220 Grad. Sie ist auf schnelle Ergebnisse und knusprige Oberflächen ausgelegt. Pommes, Nuggets oder Gemüsechips werden durch die starke Hitzezirkulation außen goldbraun und innen zart.
Die Backfunktion nutzt dagegen niedrigere Temperaturen und eine gleichmäßigere Wärmeverteilung. Sie ist ideal für Kuchen, Muffins oder Aufläufe, die sanft und gleichmäßig durchgaren sollen.
Die Airfryer-Funktion – der Knuspermeister
Die Airfryer-Funktion ist der Favorit für alle, die es knusprig mögen. Durch den kräftigen Luftstrom wird die Oberfläche der Speisen rasch trocken und goldbraun, während das Innere saftig bleibt.
Das Verfahren ähnelt dem Umluftgrillen, allerdings mit stärkerer Luftbewegung. Dadurch entstehen besonders gleichmäßige Ergebnisse, auch ohne Wenden.
Besonders gut gelingt:
- Pommes frites und Kartoffelspalten
- Chicken Wings, Schnitzel oder Fischfilets
- Gemüsechips oder Ofengemüse
- Tiefkühlprodukte, die auf Knusprigkeit ausgelegt sind
Der Nachteil: Für empfindliche Speisen ist die Hitze oft zu stark. Kuchen oder Gebäck können außen zu schnell bräunen, bevor sie innen gar sind.
Die Backfunktion – der sanfte Profi
Die Backfunktion nutzt denselben Heißluftmechanismus, arbeitet aber mit geringerer Temperatur und gleichmäßigerer Verteilung. Der Luftstrom ist schwächer, was empfindliche Teige und Aufläufe schützt.
Damit eignet sich die Backfunktion für Speisen, die Struktur und Feuchtigkeit behalten sollen. Muffins, Quiches oder Lasagne gelingen gleichmäßig und ohne harte Ränder. Auch Brot profitiert von der sanfteren Hitze, da es gleichmäßig aufgeht und eine feine Kruste bildet.
Typische Anwendungen:
- Kuchen und Muffins
- Aufläufe und Gratins
- Brot und Brötchen
- Soufflés und empfindliche Backwaren
Wer gerne experimentiert, kann mit der Backfunktion sogar Mini-Pizzen oder Flammkuchen zubereiten – allerdings ohne den extrem knusprigen Effekt der Airfryer-Funktion.
Unterschiede in Temperatur und Zeit
Während die Airfryer-Funktion auf Schnelligkeit ausgelegt ist, benötigt die Backfunktion etwas mehr Zeit. Dafür erzielt sie gleichmäßigere Garergebnisse.
- Airfryer-Modus: 180–220 °C, kurze Garzeit, intensiver Luftstrom
- Back-Modus: 150–180 °C, längere Garzeit, sanfter Luftstrom
Ein wichtiger Unterschied liegt in der Feuchtigkeitsregulierung: Beim Backen bleibt mehr Feuchtigkeit im Inneren erhalten, was für zarte Teige oder Aufläufe vorteilhaft ist. Beim Airfryen verdunstet mehr Wasser – ideal für knusprige Oberflächen.
Wann welche Funktion sinnvoll ist
Die Wahl hängt davon ab, welches Ergebnis gewünscht ist. Wer eine goldbraune, knusprige Oberfläche möchte, sollte zur Airfryer-Funktion greifen. Für gleichmäßiges, saftiges Garen ist die Backfunktion die bessere Wahl.
Ein Beispiel: Pommes werden mit der Airfryer-Funktion perfekt. Muffins hingegen brauchen die sanftere Backfunktion, um aufzugehen, ohne zu verbrennen.
Viele moderne Geräte bieten eine Kombination aus beiden Modi. So kann man Speisen zunächst bei niedriger Temperatur backen und am Ende kurz mit der Airfryer-Funktion bräunen. Das vereint die Vorteile beider Verfahren.
Pflege und Energieverbrauch
Beide Funktionen arbeiten effizienter als klassische Backöfen. Da die Garraumgröße kleiner ist, heizen sie schneller auf und benötigen weniger Energie.
Nach der Nutzung sollten Fett- und Krümelreste regelmäßig entfernt werden, damit die Luftzirkulation nicht beeinträchtigt wird. Besonders bei der Airfryer-Funktion lagert sich durch die hohe Temperatur schneller Fett an.
Zwei Funktionen, die sich ergänzen
Die Airfryer-Funktion steht für Tempo und Knusprigkeit, die Backfunktion für Präzision und Gleichmäßigkeit. Beide basieren auf Heißlufttechnik, erfüllen aber unterschiedliche Aufgaben.
Wer die Möglichkeiten beider Modi kennt, kann das volle Potenzial seines Geräts ausschöpfen – ob für herzhafte Snacks oder feine Gebäckstücke. So wird aus der Heißluftfritteuse nicht nur ein Frittierersatz, sondern ein vielseitiger Küchenhelfer, der vom schnellen Snack bis zum hausgemachten Kuchen alles kann.
