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Küchensprache: „Schrappen“ – was bedeutet das?

In der Küchensprache tauchen oft Begriffe auf, die Laien fremd sind. „Schrappen“ ist so einer – und meint mehr als nur Kratzen oder Putzen.

Der Begriff „Schrappen“ stammt aus dem Sprachgebrauch der klassischen Gastronomie und Profiküchen im deutschsprachigen Raum. Er ist dort ein fester Bestandteil des Küchenalltags, wird aber in privaten Haushalten kaum verwendet.

In der Küchenpraxis bedeutet „schrappen“: mit einem Schaber oder Küchengerät Reste oder Anhaftungen entfernen – und zwar gründlich, aber ohne die Oberfläche zu beschädigen. Das kann sowohl auf Schneidebrettern, Arbeitsflächen als auch in Pfannen, Töpfen oder Bratplatten geschehen.

Was wird in der Küche „geschrappt“?

Der Begriff ist vielseitig anwendbar. Typische Situationen, in denen geschrappt wird:

  • Bratrückstände oder angebackene Lebensmittelreste von einer Grillplatte oder Herdfläche entfernen
  • Schneidebretter von Schnittgutresten befreien, ohne sie zu waschen
  • Teigreste von der Arbeitsfläche abziehen, z. B. bei Brotarbeit oder Pasta
  • In Großküchen: Reinigung von Stahlflächen und Geräten, bevor neu gearbeitet wird

Das Ziel: Die Arbeitsfläche soll schnell, effizient und hygienisch sauber gemacht werden – ohne gleich Wasser oder Spülmittel einzusetzen. So kann sofort weitergearbeitet werden.

Welches Werkzeug wird verwendet?

Zum „Schrappen“ verwendet man typischerweise Metall- oder Kunststoffschaber, sogenannte Schraper oder Schaber, die in der Profi-Gastronomie zur Grundausstattung gehören. Je nach Oberfläche wird ein weicher oder harter Schaber genutzt, um:

  • empfindliche Arbeitsflächen zu schonen
  • Rückstände rückstandsfrei zu entfernen
  • keine Kratzer zu hinterlassen

In manchen Fällen ist auch ein festes Messer oder eine Palette das Mittel der Wahl – zum Beispiel, wenn Bratrückstände aus einer Pfanne oder vom Grillrost gelöst werden müssen.

Schrappen heißt auch: Ordnung halten

Im übertragenen Sinne steht „schrappen“ in der Küchensprache oft für „Restloses Reinigen“ oder sogar für einen Arbeitsschritt vor dem Übergang zur nächsten Aufgabe. In gut organisierten Küchen gilt: Wer seine Station nicht regelmäßig schrubbt, schrappt und säubert, stört den Arbeitsfluss. Schrappen ist daher auch eine Frage der Küchendisziplin.

Der Begriff hat übrigens sprachlich nichts mit dem „Schrubben“ im Sinne von nass reinigen zu tun – es handelt sich vielmehr um eine trockene, mechanische Reinigungsart.

Schrappen – klein, aber wichtig

„Schrappen“ ist ein typischer Küchenbegriff, der zeigt, wie genau und effizient in Profiküchen gearbeitet wird. Auch wenn der Begriff im privaten Alltag selten gebraucht wird, ist die dahinterstehende Methode universell: Gründlichkeit, Hygiene und Ordnung – mit einfachen Mitteln und klarer Handbewegung. Wer seine Küche wie ein Profi führen will, kann sich diesen Begriff ruhig merken.