Die Küche wird smarter: Auf der IFA 2025 hat Miele ein Kochsystem vorgestellt, das eine neue Ära des Kochens einläuten soll. „M Sense“ heißt das intelligente Kochgeschirr, das direkt mit dem Kochfeld kommuniziert. Mit integrierten Temperatursensoren, Touch-Bedienung und App-Anbindung soll es den Alltag am Herd einfacher, sicherer und präziser machen.
Das Herzstück des Systems sind bis zu drei Temperatursensoren, die in das Kochgeschirr integriert sind. Sie messen permanent die Hitzeentwicklung und übermitteln die Werte an die neuen Induktionskochfelder der Serie KM 8000. Das Kochfeld reagiert automatisch und regelt die Leistung so, dass die gewünschte Temperatur konstant bleibt.
Damit sollen klassische Probleme wie angebrannte Speisen oder überkochendes Wasser der Vergangenheit angehören. Das System hält die Temperatur auf den Punkt, ohne dass der Koch ständig eingreifen muss.
Bedienung direkt am Kochgeschirr
Ein weiteres Merkmal ist die Touch-Bedienung am Topf oder an der Pfanne selbst. Nutzer können Garprogramme direkt auswählen, ohne über das Kochfeld oder externe Geräte zu gehen. Das Kochgeschirr gibt die Informationen an das Feld weiter, das dann eigenständig die passende Hitze liefert.
Dieser Ansatz macht manuelles Nachregeln überflüssig. Besonders bei sensiblen Speisen wie Risotto, Saucen oder Schokolade dürfte das eine deutliche Erleichterung sein.
App-Anbindung mit FoodAssistant und CookAssist
Ergänzt wird das System durch die Miele-App, die zusätzliche Funktionen bereitstellt. Der FoodAssistant schlägt zu den jeweiligen Speisen passende Programme vor, während CookAssist Schritt-für-Schritt-Rezepte liefert, die speziell auf das M Sense-Kochgeschirr zugeschnitten sind.
So verbindet Miele das klassische Kochen mit digitaler Unterstützung: vom einfachen Temperaturhalten bis hin zur geführten Zubereitung.
Praktische Details
Das Kochgeschirr ist spülmaschinengeeignet und batteriebetrieben. Damit bleibt es flexibel einsetzbar, ohne aufwendige Pflege oder zusätzliche Anschlüsse. Die Batterien versorgen die Sensoren und die Touch-Steuerung mit Energie.
Ein weiterer Vorteil: Die neuen M Sense-Kochfelder sind auch mit herkömmlichem Kochgeschirr nutzbar. Damit bleibt die Küche alltagstauglich, und Nutzer können schrittweise auf die neue Technik umsteigen.
Marktstart und Einordnung
Miele plant die Markteinführung von M Sense und den passenden Induktionskochfeldern KM 8000 für April 2026. Der Hersteller positioniert das System als Innovation, die Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz vereint.
Intelligentes Kochgeschirr ist ein Schritt weiter in der Entwicklung smarter Küchen. Während bislang vor allem vernetzte Backöfen oder smarte Kühlschränke im Fokus standen, rückt nun der Herd selbst in den Mittelpunkt. Mit der präzisen Steuerung von Temperatur und Energieverbrauch zeigt sich, wie digitale Technik auch alltägliche Handgriffe erleichtern kann.
Chancen und Grenzen
Für Verbraucher verspricht M Sense mehr Gelingsicherheit beim Kochen. Wer sich bislang unsicher fühlte, kann mit automatischer Temperaturkontrolle auf Unterstützung bauen. Gleichzeitig eröffnet das System neue Möglichkeiten für Hobbyköche, die Wert auf Präzision legen.
Allerdings dürfte der Preis eine Rolle spielen: Smarte Technik und Sensorik kosten mehr als herkömmliche Töpfe und Pfannen. Zudem bleibt abzuwarten, wie sich die Batterielaufzeit in der Praxis verhält und ob Nutzer die Zusatzfunktionen regelmäßig einsetzen.
Ob das System den Küchenalltag nachhaltig verändert, wird sich ab 2026 zeigen. Klar ist: Vernetzung und Präzision sind die neuen Trends am Herd – und Miele setzt hier ein Ausrufezeichen.