Wer ein neues Waschbecken oder eine Bad- oder Küchenarmatur auswählt, stößt früher oder später auf eine Frage, die auf den ersten Blick trivial wirkt: Einloch- oder Dreiloch-Armatur? Doch dahinter verbergen sich nicht nur technische Unterschiede, sondern auch Fragen des Designs, der Funktionalität und der Kompatibilität mit dem vorhandenen Becken oder Waschtisch.
Ein Überblick für alle, die neu planen oder renovieren möchten.
Was bedeutet „Einlocharmatur“?
Eine Einlocharmatur ist der heute gängige Standard in Bad und Küche. Wie der Name sagt, wird hier nur ein einziges Loch im Waschtisch oder in der Spüle benötigt. In diesem einen Durchbruch wird die gesamte Armatur installiert – also sowohl der Auslauf als auch die Bedienung (z. B. Hebel oder Drehgriff). Unter dem Waschtisch verbinden flexible Schläuche die Armatur mit den Wasseranschlüssen für Kalt- und Warmwasser.
Einhebelmischer, die Temperatur und Durchflussmenge mit nur einem Hebel regeln, sind fast immer Einlocharmaturen. Sie gelten als besonders platzsparend, einfach zu bedienen und leicht zu montieren.
Was ist eine Dreilocharmatur?
Bei einer Dreilocharmatur sind – wie der Name sagt – drei separate Bohrungen im Becken oder in der Waschtischplatte erforderlich. Die klassische Anordnung: in der Mitte der Auslauf, links der Griff für Warmwasser, rechts der Griff für Kaltwasser. Diese Variante findet sich häufig in traditionellen Bädern, nostalgischen Landhausbädern oder bei gehobenen Designlinien.
Auch moderne Ausführungen mit drei Elementen – etwa als flache Armatur mit wandbündiger Optik – setzen weiterhin auf das Dreilochprinzip. Hier geht es häufig um ästhetische Wirkung, klare Linien und eine bewusste Inszenierung.
Vor- und Nachteile im Vergleich
Einlocharmatur:
- Platzsparend und kompakt
- Schnell zu montieren
- In der Regel kostengünstiger
- Besonders geeignet für kleinere Waschtische oder Küchenbereiche
– Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten
Dreilocharmatur:
- Edle, klassische oder architektonische Optik
- Getrennte Bedienung für Warm- und Kaltwasser
- Ideal für hochwertige Badkonzepte oder Retrostil
– Aufwendiger in Planung und Montage
– Höherer Platzbedarf
– Oft teurer in Anschaffung und Einbau
Was muss beim Kauf beachtet werden?
Entscheidend ist nicht nur der persönliche Geschmack, sondern vor allem die Bauart des Beckens oder der Arbeitsplatte. Viele moderne Waschtische sind bereits mit einem Einloch-Bohrloch ausgestattet – weitere Bohrungen müssen bei Bedarf durch einen Fachmann ergänzt oder vorab in der Bauplanung berücksichtigt werden.
Bei Dreilocharmaturen sind die Abstände zwischen den Elementen genormt (meist 200 mm zwischen den Außenpunkten), jedoch gibt es je nach Hersteller Abweichungen. Wichtig: Die Armatur muss zum Bohrbild des Beckens passen – Nachrüstungen sind oft nur schwer möglich.
In der Küche spielen praktische Überlegungen eine größere Rolle: Hier ist die Einlocharmatur deutlich verbreiteter, etwa bei Spültischarmaturen mit ausziehbarer Brause.
Die Wahl entscheidet über Stil und Komfort
Einloch- oder Dreilocharmatur – das ist mehr als nur eine technische Frage. Wer modern, funktional und platzsparend denkt, wird meist zur Einlocharmatur greifen. Wer hingegen ein klassisches oder luxuriöses Ambiente mit hochwertigen Details gestalten möchte, setzt auf die Dreilochvariante. Entscheidend ist letztlich die Abstimmung mit dem restlichen Bad- oder Küchendesign – und die technische Machbarkeit.