Ein Kühlschrank läuft rund um die Uhr – 365 Tage im Jahr. Kein anderes Haushaltsgerät ist so dauerhaft in Betrieb. Deshalb lohnt es sich, beim Kauf nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf die Energieeffizienz zu achten. Ein sparsames Modell kann über die Jahre mehrere hundert Euro an Stromkosten einsparen. Doch welche Energieeffizienzklasse ist sinnvoll, und braucht man wirklich ein integriertes Gefrierfach?
Seit der EU-weiten Umstellung im Jahr 2021 gelten neue Energieeffizienzlabel für Kühlgeräte. Die alten Klassen von A+++ bis D wurden abgeschafft, um wieder mehr Transparenz zu schaffen. Heute reicht die Skala von A (beste Effizienz) bis G (schlechteste Effizienz).
Ein Kühlschrank mit der Klasse A ist aktuell noch selten, da die Anforderungen sehr hoch sind. Die meisten Geräte liegen derzeit in den Klassen C oder D, was bereits als energieeffizient gilt. Wichtig ist nicht allein die Buchstabenklasse, sondern auch der tatsächliche Jahresstromverbrauch, der auf dem Energielabel angegeben wird.
Je nach Haushaltsgröße und Gerätetyp können sich die Stromkosten erheblich unterscheiden. Ein moderner Kühlschrank der Klasse C verbraucht etwa 100 bis 150 Kilowattstunden pro Jahr. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde entspricht das rund 30 bis 45 Euro jährlich. Ältere Geräte verbrauchen oft doppelt so viel.
Größe und Nutzung bestimmen den Verbrauch
Ein häufiger Fehler beim Kühlschrankkauf ist die Wahl eines zu großen Geräts. Je mehr Innenraum gekühlt werden muss, desto höher der Energieverbrauch. Für Single-Haushalte genügt meist ein Kühlschrank mit 100 bis 150 Litern Nutzinhalt. Paare oder Familien benötigen entsprechend größere Geräte mit 200 bis 300 Litern.
Wichtig ist, den Kühlschrank möglichst voll, aber nicht überladen zu betreiben. Ein zu leerer Innenraum verliert beim Öffnen schneller Kälte, ein zu voller verhindert die Luftzirkulation. Auch die Aufstellposition spielt eine Rolle: Geräte sollten nicht neben Herd oder Heizung stehen, da sie sonst mehr Energie verbrauchen.
Integriertes Gefrierfach – ja oder nein?
Ob ein Kühlschrank mit integriertem Gefrierfach sinnvoll ist, hängt vom individuellen Bedarf ab. Für kleine Haushalte oder Wohnungen ohne Platz für ein separates Gefriergerät ist ein integriertes Fach praktisch. Es spart Raum und ermöglicht die Lagerung kleiner Vorräte wie Eiswürfel, Tiefkühlgemüse oder Butter.
Allerdings verbrauchen Kühl-Gefrier-Kombinationen in der Regel etwas mehr Strom als reine Kühlschränke, da der Gefrierteil auf konstant niedrige Temperaturen heruntergekühlt werden muss. Wer regelmäßig größere Mengen einfriert, sollte stattdessen einen separaten Gefrierschrank oder eine Gefriertruhe wählen – diese sind effizienter und besser isoliert.
Für reine Frischkosthaushalte ohne großen Tiefkühlbedarf ist ein Kühlschrank ohne Gefrierfach meist die wirtschaftlichere Wahl.
Ausstattung und Komfortfunktionen
Neben der Energieeffizienz lohnt sich ein Blick auf die Ausstattung. Modelle mit No-Frost-Technik verhindern die Bildung von Eis im Gefrierfach, was den Energieverbrauch niedrig hält. Eine Abtauautomatik erleichtert zudem die Wartung.
Praktisch sind zudem Funktionen wie dynamische Kühlung oder spezielle Frischezonen. Sie sorgen für gleichmäßige Temperaturen und längere Haltbarkeit von Lebensmitteln.
Auch die Lautstärke kann ein Kriterium sein: Besonders in offenen Küchen sind leise Geräte mit weniger als 40 Dezibel empfehlenswert.
Nachhaltigkeit und Lebensdauer
Ein energieeffizienter Kühlschrank spart nicht nur Strom, sondern schont auch die Umwelt. Wer ein altes Gerät ersetzt, sollte den Alt-Kühlschrank fachgerecht entsorgen lassen – viele Händler bieten beim Neukauf eine kostenlose Mitnahme an.
Zudem lohnt sich der Blick auf Qualität und Reparaturfähigkeit. Hochwertige Geräte halten 10 bis 15 Jahre oder länger. Ersatzteile und ein stabiler Innenausbau verlängern die Nutzungsdauer und vermeiden unnötigen Elektroschrott.
Kosten und Förderungen
Ein energieeffizienter Kühlschrank kostet in der Anschaffung etwas mehr, rechnet sich aber über die Jahre durch niedrigere Betriebskosten. Zwischen einem Gerät der Klasse C und einem älteren Modell der Klasse F können sich über die Lebensdauer Stromkosteneinsparungen von 400 bis 600 Euro ergeben.
Gelegentlich bieten Kommunen oder Energieversorger Förderprogramme für den Austausch alter Geräte an. Ein kurzer Blick auf lokale Fördermöglichkeiten kann sich daher lohnen.
Eine Investition für lange Zeit
Beim Kühlschrankkauf entscheidet nicht allein der Preis, sondern die langfristige Wirtschaftlichkeit. Wer auf eine gute Energieeffizienzklasse, die richtige Größe und sinnvolle Ausstattung achtet, spart Strom und Geld.
Ein Modell der Klasse C oder besser gilt derzeit als empfehlenswerter Standard. Ob mit oder ohne Gefrierfach, hängt vom persönlichen Bedarf ab – wer viel einfriert, ist mit einem separaten Gerät besser beraten.
Ein moderner, energieeffizienter Kühlschrank ist eine Investition, die sich über Jahre auszahlt: leiser Betrieb, geringere Kosten und ein Beitrag zum Klimaschutz inklusive.
