Ein Hauch Normandie auf dem Teller: Zartes Kaninchenfleisch, geschmort in Apfel-Cidre, Senf und Sahne – ein Gericht, das nach Herbst, Kaminfeuer und französischer Lebensart schmeckt. Dieses traditionelle Rezept stammt aus der nordfranzösischen Region, wo Apfelwein, Senf und frische Kräuter zu den Grundzutaten der Landküche gehören. Es ist einfach in der Zubereitung, aber raffiniert im Geschmack.
Kaninchenfleisch ist mager, feinfasrig und nimmt Aromen besonders gut auf. In Kombination mit Cidre – dem leicht säuerlich-süßen Apfelwein – entsteht eine elegante Sauce mit ausgewogener Frische. Der Senf bringt Tiefe und leichte Schärfe, die durch etwas Sahne harmonisch abgerundet wird.
Das Gericht lässt sich hervorragend vorbereiten und eignet sich sowohl für ein festliches Abendessen als auch für den gemütlichen Sonntagstisch. Klassischerweise wird es mit Kartoffelpüree, Bandnudeln oder frischem Baguette serviert, um die köstliche Sauce vollständig aufzunehmen.
Zutaten für 4 Personen
- 1 Kaninchen (ca. 1,2–1,4 kg), in Stücke geteilt
- 3 EL Dijon-Senf
- 2 EL grober Senf (à l’ancienne)
- 3 Schalotten
- 2 Knoblauchzehen
- 3 EL Butter oder Butterschmalz
- 200 ml trockener Cidre (Apfelwein)
- 200 ml Geflügelfond
- 150 ml Sahne
- 1 TL getrockneter Thymian oder 1 Zweig frischer
- 1 Lorbeerblatt
- Salz, Pfeffer
- Optional: 1 TL Honig für eine mildere Sauce
Zubereitung
1. Das Fleisch vorbereiten
Kaninchenstücke kalt abspülen, trocken tupfen und leicht salzen. Die Stücke mit Dijon-Senf einreiben und etwa 20 Minuten bei Raumtemperatur ziehen lassen. So verbindet sich der Geschmack besser mit dem Fleisch.
2. Anbraten
In einem schweren Schmortopf Butter oder Butterschmalz erhitzen. Die Kaninchenstücke portionsweise rundum goldbraun anbraten und anschließend beiseitelegen. In derselben Pfanne fein gehackte Schalotten und Knoblauch glasig dünsten.
3. Ablöschen und schmoren
Mit Cidre ablöschen und kurz aufkochen, um den Bratensatz zu lösen. Den Geflügelfond, Thymian und Lorbeerblatt zugeben. Die Kaninchenstücke wieder in den Topf legen, Deckel schließen und bei niedriger Hitze etwa 45 Minuten sanft schmoren lassen. Das Fleisch sollte zart sein und sich leicht vom Knochen lösen.
4. Sauce vollenden
Nach dem Schmoren die Kaninchenstücke herausnehmen und warm halten. Die Sauce ohne Deckel etwas einkochen lassen, dann die Sahne und den groben Senf einrühren. Wer es milder mag, gibt einen Teelöffel Honig hinzu. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und kurz aufschäumen lassen.
5. Servieren
Das Fleisch zurück in die Sauce geben, kurz darin ziehen lassen und anschließend auf vorgewärmten Tellern anrichten. Mit etwas frischem Thymian garnieren.
Dazu passen: Kartoffelpüree, Tagliatelle oder einfach frisches Landbrot. Ein trockener Cidre oder ein leichter Weißwein – etwa ein Chardonnay – rundet das Gericht perfekt ab.
Küchentipp
Kaninchenfleisch sollte nie zu stark gegart werden, da es sonst trocken wird. Beim Schmoren ist sanfte Hitze entscheidend. Ideal ist eine Temperatur knapp unter dem Siedepunkt, damit sich die Aromen langsam entfalten.
Wer keinen Cidre zur Hand hat, kann ihn durch trockenen Apfelmost oder eine Mischung aus Apfelsaft und Weißwein (2:1) ersetzen. Der Geschmack wird etwas süßer, aber dennoch harmonisch.
Ein Klassiker der französischen Landküche
Kaninchen mit Senf und Cidre ist ein klassisches Beispiel für die französische „cuisine du terroir“ – einfache Zutaten, sorgfältig kombiniert und mit Liebe zubereitet. Das Gericht lebt von der Balance zwischen Säure, Würze und feiner Cremigkeit.
Es zeigt, wie elegant bodenständige Küche sein kann: rustikal in der Zubereitung, aber fein im Geschmack. Ein Stück Normandie, das sich mit wenig Aufwand auch zu Hause zaubern lässt.
