Kochen im Freien erfreut sich wachsender Beliebtheit – sei es in der Outdoor-Küche, im Garten oder beim Camping. Wer dabei Wert auf Vielseitigkeit, Geschmack und rustikale Atmosphäre legt, kommt am Dutch Oven kaum vorbei.
Der Dutch Oven ist ein traditioneller Kochtopf mit Deckel aus massivem Gusseisen. Er wurde ursprünglich von europäischen Auswanderern nach Amerika gebracht und diente dort als Allzweckgerät am offenen Feuer. Man stellt diesen Feuertopf direkt auf die Glut im Grill oder auf dem Lagerfeuer und kocht darin typischerweise Schmorgerichte. Er eignet sich aber auch zum Backen von Brot. Alles, was im Ofen oder Schmortopf garen muss, kann im Dutch Oven zubereitet werden.
Die Vorteile auf einen Blick
Typisch für den Dutch Oven ist der dicht schließende Deckel mit erhöhtem Rand. Er ermöglicht es, Glut oder Kohle auf den Deckel zu legen, sodass der Topf von oben und unten gleichmäßig Hitze erhält – ein entscheidender Vorteil beim Garen im Freien. Hier weitere Eigenschaften des Feuertopfs:
- Vielseitigkeit: Ob Brot, Schmorgericht, Braten oder Kuchen – im Dutch Oven gelingt nahezu alles.
- Hervorragende Wärmespeicherung: Gusseisen verteilt die Hitze gleichmäßig und speichert sie über lange Zeit.
- Geeignet für alle Hitzequellen: Feuerstelle, Holzkohle, Gasgrill oder Glut – der Dutch Oven funktioniert überall.
- Unabhängig vom Strom: Perfekt für Orte ohne Stromanschluss, etwa beim Camping oder auf der Gartenwiese.
- Robustheit: Ein gut gepflegter Dutch Oven hält Jahrzehnte und ist nahezu unverwüstlich.
Kochen mit dem Dutch Oven: So funktioniert’s
Gekocht wird meist mit Holzkohlebriketts oder Glut. Die Anzahl der Kohlen bestimmt die Temperatur. Für 180 Grad benötigt man grob 25 Briketts – zwei Drittel auf dem Deckel, ein Drittel unter dem Topf. Die Hitze lässt sich durch Zu- oder Abnahme der Kohlen präzise regulieren.
Viele Dutch-Oven-Fans nutzen spezielle Dreibeine oder Feuertische, die den Topf stabil über das Feuer hängen. Alternativ kann der Topf mit Füßen direkt in die Glut gestellt werden.
Welche Größe passt?
Dutch Ovens gibt es in unterschiedlichen Größen. Für zwei bis vier Personen reicht meist ein Modell mit ca. 4 bis 6 Litern Volumen. Für größere Gruppen empfiehlt sich ein 9- bis 12-Liter-Topf. Viele Hersteller geben auch die Brikettanzahl für die gewünschte Temperatur mit an – hilfreich für Einsteiger.
Pflege und Reinigung
Vor dem ersten Gebrauch muss ein Dutch Oven eingebrannt werden – es sei denn, er ist bereits „pre-seasoned“. Die Pflege erfolgt ohne Spülmittel: Nach dem Kochen wird der Topf mit heißem Wasser ausgespült und bei Bedarf mit Küchenpapier ausgewischt. Danach sollte er mit etwas Öl eingerieben werden, um Rost zu verhindern.
Outdoor-Rezept: Rustikales Schichtfleisch aus dem Dutch Oven
Der Dutch Oven ist ein echtes Multitalent für die Outdoor-Küche. Robust, vielseitig und unabhängig vom Stromnetz, eignet er sich für Gartenabende ebenso wie für Campingurlaube. Hier unser Lieblingsrezept in der Redaktion:
Personenzahl: 4–6
Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Garzeit: ca. 2,5 Stunden
Dutch Oven: 9–12 Zoll
Zutaten:
- 1,5 kg Schweinenacken (in etwa 1 cm dicke Scheiben geschnitten)
- 200 g durchwachsener Speck (in Scheiben)
- 4 Zwiebeln (in Ringe geschnitten)
- 4 Paprikaschoten (rot und gelb, in Streifen geschnitten)
- 4 Knoblauchzehen (gehackt)
- 1 Glas Gewürzgurken (in Scheiben, inkl. etwas Sud)
- 250 ml BBQ-Sauce (rauchig oder würzig)
- Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Kräuter nach Geschmack
- optional: Chili, Senf, Rosmarinzweige
Zubereitung:
- Dutch Oven vorbereiten:
Etwas Öl oder Speck auslassen, um die Unterlage einzufetten. - Schichten:
Beginne mit einer Lage Zwiebelringe am Boden. Dann abwechselnd Fleisch, Speck, Paprika, Gurkenscheiben und Zwiebeln senkrecht dicht an dicht in den Dutch Oven schichten. Zwischendurch mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen. - BBQ-Sauce:
Die Sauce gleichmäßig über das Schichtfleisch gießen. Etwas Gurkensud für extra Aroma hinzufügen. - Deckel drauf & Feuer frei:
Den Deckel auflegen und ca. 8 Briketts unten und 14 Briketts oben verteilen. Die Garzeit beträgt etwa 2,5 Stunden, nach 90 Minuten ggf. kurz den Flüssigkeitsstand kontrollieren. - Fertig ist’s, wenn das Fleisch zart und saftig ist. Mit frischem Brot, Krautsalat oder Bratkartoffeln servieren.