Der Hochleistungsmixer mit 1.500 Watt, die smarte Küchenmaschine oder der teure Kaffeevollautomat – hochwertige Küchengeräte sind eine Investition. Doch muss es immer ein Neugerät sein? In Zeiten von steigenden Preisen und wachsendem Umweltbewusstsein gewinnen professionell aufgearbeitete Küchengeräte an Bedeutung. Aber lohnt sich das wirklich? Wo liegen die Unterschiede zu gebrauchten Geräten, und worauf sollte man beim Kauf achten?
Refurbished ist nicht gleich gebraucht. Ein gebrauchtes Gerät wurde von einem Vorbesitzer genutzt und wird oft ohne weitere Prüfung oder Aufbereitung verkauft – mit den entsprechenden Risiken. Refurbished-Geräte hingegen durchlaufen eine professionelle Generalüberholung. Händler oder Hersteller reinigen, testen, reparieren und tauschen Verschleißteile aus.
Anschließend wird das Gerät erneut geprüft und oft mit einer Garantie versehen. Refurbished ist also nicht nur günstiger als ein Neugerät, sondern auch sicherer als ein rein gebrauchtes Produkt, da es technisch überprüft wurde.
Ist Refurbished dasselbe wie B-Ware?
Nein. B-Ware bezeichnet meist Produkte mit kleinen Schönheitsfehlern oder Verpackungsschäden, die nie oder kaum benutzt wurden. Diese Geräte sind technisch einwandfrei, aber nicht zwangsläufig generalüberholt. Refurbished-Geräte hingegen waren bereits in Gebrauch und wurden professionell instand gesetzt.
Welche Küchengeräte eignen sich für Refurbishing?
Nicht alle Küchengeräte sind gleichermaßen für eine zweite Runde im Haushalt geeignet. Einige lassen sich gut überholen, andere bergen Risiken.
Gut geeignet:
- Kaffeevollautomaten: Oft gereinigt, entkalkt und mit neuen Dichtungen versehen. Viele Händler bieten Garantie auf refurbished Modelle.
- Küchenmaschinen (z. B. KitchenAid, Thermomix, Kenwood): Verschleißteile wie Rührwerk oder Getriebe können leicht ausgetauscht werden.
- Hochleistungsmixer (z. B. Vitamix, Blendtec): Motoren sind oft langlebig, und Dichtungen oder Klingen lassen sich erneuern.
- Espressomaschinen: Besonders bei Siebträgermaschinen lohnt sich Refurbishing, da viele Bauteile ausgetauscht werden können.
Weniger gut geeignet:
- Kleingeräte wie Wasserkocher oder Toaster: Oft nicht aufwendig überholt, da die Reparatur teurer wäre als das Gerät selbst.
- Mikrowellen: Elektronische Bauteile altern und könnten trotz Überprüfung ein Sicherheitsrisiko darstellen.
- No-Name-Produkte: Günstige Küchengeräte ohne Ersatzteilversorgung sind schwer zu überholen und bieten wenig Einsparpotenzial.
Wo bekommt man refurbished Küchengeräte?
Während klassische Gebrauchtwaren auf Plattformen wie eBay Kleinanzeigen oder Flohmärkten gehandelt werden, gibt es für refurbished Geräte spezielle Anbieter:
- Direkt beim Hersteller: Einige Marken bieten selbst generalüberholte Geräte an, oft mit Garantie (z. B. De’Longhi, Jura, KitchenAid).
- Spezialisierte Händler: Plattformen wie Refurbed, Back Market oder GreenPanda verkaufen professionell aufbereitete Küchengeräte.
- Online-Shops großer Elektronikhändler: Manche Händler wie Mediamarkt oder Saturn haben eine eigene B-Ware- oder Refurbished-Sektion.
Worauf muss man beim Kauf achten?
- Seriöse Anbieter wählen: Kaufen Sie nur bei vertrauenswürdigen Shops, die Geräte professionell prüfen und eine Garantie bieten.
- Garantie prüfen: Ein gutes refurbished Gerät sollte mindestens 6–12 Monate Garantie haben.
- Zustand nachlesen: Wird das Gerät gereinigt und mit neuen Verschleißteilen verkauft? Gibt es Kratzer oder Gebrauchsspuren?
- Preis-Leistungs-Verhältnis vergleichen: Nicht jedes refurbished Gerät ist ein Schnäppchen – manchmal sind Neugeräte im Angebot kaum teurer.
- Ersatzteilverfügbarkeit checken: Bei Geräten mit hohen Reparaturkosten lohnt es sich, zu prüfen, ob Ersatzteile leicht verfügbar sind.
Fazit: Lohnt sich refurbished?
Ja – wenn es sich um hochwertige Küchengeräte handelt, die professionell überholt wurden und mit Garantie verkauft werden. Besonders bei Kaffeevollautomaten, Küchenmaschinen und Mixern kann sich der Kauf lohnen, während günstige Kleingeräte eher neu angeschafft werden sollten. Wer auf Nachhaltigkeit und Preisersparnis setzt, findet im Refurbished-Bereich eine gute Alternative zu Neuware – vorausgesetzt, man kauft mit Bedacht.