Küchenschubladen sind eigentlich Orte der Ordnung – für Besteck, Vorräte, Folien oder Kleinteile. Umso unangenehmer ist es, wenn sich dort plötzlich ein modriger Geruch oder gar sichtbarer Schimmel bildet.
Was auf den ersten Blick überrascht, hat oft einfache Ursachen – und lässt sich mit wenigen Maßnahmen dauerhaft verhindern. Wer die Auslöser kennt, kann gezielt vorbeugen und seine Küchenschubladen hygienisch sauber halten.
Woher kommt der Schimmel?
Schimmelpilze benötigen vor allem eins: Feuchtigkeit. Und genau hier liegt das Problem in vielen Küchen. Zwar ist die Schublade selbst selten feucht, doch bereits minimale Restfeuchte an Spüllappen, verpackten Lebensmitteln, frischen Tüchern oder falsch gelagerten Vorräten kann ausreichen. Hinzu kommt, dass Schubladen meist schlecht belüftet sind. Die eingeschlossene Luft staut sich, kleine Temperaturunterschiede führen zur Kondensation – ideale Bedingungen für Schimmelsporen, die überall in der Raumluft vorkommen.
Weitere Ursachen können sein:
- Nicht vollständig getrocknetes Geschirr oder Besteck
- Verschlossene Kunststoffdosen mit Restfeuchte
- Undichte Spülen oder Arbeitsplatten darüber
- Rückstaunässe aus feuchten Tüchern oder Wischtüchern
- Kondenswasser bei schlecht isolierten Außenwänden oder hinter Einbauten
Besonders problematisch ist verdeckter Schimmelbefall: Er bildet sich hinter der Rückwand der Schublade oder am Schubladenboden und fällt erst spät auf – etwa durch Geruch oder schwarze Punkte.
Was tun bei Schimmel in der Küchenschublade?
Sobald Schimmel entdeckt wird, heißt es: handeln. Zuerst muss die betroffene Schublade vollständig ausgeräumt werden. Befallene Inhalte sollten kritisch geprüft und gegebenenfalls entsorgt werden – insbesondere bei offen gelagerten Lebensmitteln oder porösen Materialien wie Holz oder Stoff.
Anschließend werden die Schublade und angrenzende Flächen gründlich gereinigt. Empfehlenswert ist eine Lösung aus 70-prozentigem Alkohol (Isopropanol) oder ein spezieller Schimmelentferner ohne Chlor. Wichtig: Gut lüften, Gummihandschuhe tragen und die Oberflächen nach dem Reinigen vollständig trocknen lassen. Bei sichtbarem Befall hinter der Einbauküche kann es notwendig sein, die betroffene Küchenzeile teilweise zu demontieren.
Vorbeugen mit einfachen Mitteln
Um Schimmelbildung in Küchenschubladen dauerhaft zu verhindern, helfen folgende Maßnahmen:
- Keine feuchten Gegenstände einlagern: Lappen, Geschirr und Dosen erst trocken einräumen.
- Lüften und Luftzirkulation ermöglichen: Ab und zu die Schublade offen stehen lassen, um feuchte Luft entweichen zu lassen.
- Dichtungen prüfen: Besonders unterhalb der Spüle oder bei angrenzenden Geschirrspülern kann Feuchtigkeit über undichte Stellen eindringen.
- Regelmäßig ausräumen und reinigen: Auch bei scheinbar sauberen Schubladen sammeln sich Krümel, Fett und Restfeuchte – ideale Nährböden für Schimmel.
Hilfsmittel gegen Feuchtigkeit
Es gibt auch praktische Helfer, die direkt in die Schublade gelegt werden können, um Feuchtigkeit zu regulieren:
- Säckchen mit Aktivkohle oder Bambuskohle: Sie nehmen Feuchtigkeit und Gerüche auf.
- Säckchen mit Kieselgel (Silicagel): Bekannt aus Schuhkartons oder Elektronikverpackungen – ideal für kleine Räume.
- Natürliche Feuchtigkeitsabsorber wie Kreide oder Salz: In kleinen Dosen abgefüllt, entziehen sie der Luft Wasser – sollten jedoch regelmäßig ausgetauscht werden.
Diese Mittel ersetzen keine Reinigung, können aber als präventive Maßnahme sinnvoll sein – vor allem in schwer belüftbaren Schubladen unter der Spüle oder in älteren Küchenmöbeln.
Früh erkennen, dauerhaft verhindern
Schimmel in der Küchenschublade ist ärgerlich, aber meist gut in den Griff zu bekommen. Mit einem aufmerksamen Blick, regelmäßiger Kontrolle und einfachen Maßnahmen lässt sich der Befall verhindern – und die Küche bleibt dauerhaft hygienisch. Entscheidend ist der richtige Umgang mit Feuchtigkeit: Wer trocken einräumt, ab und zu lüftet und absorbierende Hilfsmittel einsetzt, hat langfristig Ruhe vor dem ungebetenen Gast im Schubladeninneren.
