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Lackierte Küchenfronten – edel, aber nicht unverwüstlich

Hochglänzend, matt oder satiniert – lackierte Küchenfronten wirken modern und hochwertig. Doch wie robust sind sie wirklich? Und was steckt hinter Lacklaminat?

Lackierte Küchenfronten überzeugen durch eine edle Optik und moderne Wirkung. Wer sich für Lack entscheidet, erhält ein langlebiges, aber pflegeintensives Produkt – insbesondere bei Hochglanz.

Lackfronten – ein Statement in der Küche

Ob in elegantem Weiß, tiefem Anthrazit oder sanftem Creme: Lackierte Küchenfronten gelten als Designklassiker in modernen Küchen. Sie verleihen Möbeln eine glatte, makellose Oberfläche – je nach Verarbeitung in Hochglanz oder matter Ausführung. Besonders im Zusammenspiel mit grifflosen Fronten entsteht ein reduzierter, klarer Look, der zeitlos wirkt.

Doch so edel Echtlack auch aussieht – viele stellen sich die Frage: Wie alltagstauglich ist das Material? Kratzt es leicht? Wie lange hält die Oberfläche? Und ist das Nachlackieren eine Option?

Wie empfindlich sind lackierte Fronten?

Lackfronten bestehen in der Regel aus mitteldichten Faserplatten (MDF), die mehrfach mit hochwertigem Möbellack beschichtet und anschließend gepoliert oder mattiert werden. Diese Oberfläche ist fest versiegelt – aber nicht unempfindlich:

  • Kratzer: Besonders Hochglanzlacke sind anfällig für Mikrokratzer durch Schwämme, Tücher oder Fingernägel.
  • Fingerabdrücke: Bei dunklen Hochglanzfronten gut sichtbar, bei matten Oberflächen deutlich weniger.
  • Stoßempfindlichkeit: Scharfe Kanten können bei einem kräftigen Stoß absplittern, besonders an den Ecken.

Im Alltag bewährt sich matte Lackierung als pflegeleichter und robuster, während Hochglanzfronten optisch mehr hergeben, aber etwas mehr Aufmerksamkeit verlangen.

Wie lange hält Lack?

Bei normaler Nutzung und sachgerechter Reinigung können hochwertige Lackfronten 15 Jahre oder länger halten. Wichtig ist dabei:

  • Keine scheuernden Reinigungsmittel oder Mikrofasertücher verwenden.
  • Weiche Baumwolltücher und pH-neutrale Reiniger sind ideal.
  • Verschüttetes Fett oder Spritzer möglichst zeitnah entfernen, um Verfärbungen zu vermeiden.

Kratzer lassen sich meist nicht mehr auspolieren, insbesondere bei Hochglanzlack. Einzelne Fronten können jedoch nachgekauft oder ersetzt werden, wenn der Hersteller weiterhin verfügbar ist.

Lesetipp: Küchenfronten streichen und lackieren – darauf kommt es an

Welcher Lack ist der beste?

In hochwertigen Küchen werden meist mehrschichtige PU- (Polyurethan-) oder Acryl-Lacke verwendet. Diese sind widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, Chemikalien und UV-Licht. Besonders robust sind:

  • Polyurethanlacke (PU): Sehr widerstandsfähig, stoßfest und langzeitstabil.
  • UV-Lacke: Härten durch UV-Bestrahlung aus und sind besonders kratzfest.
  • Acryllacke: Glänzen besonders stark, sind aber etwas stoßempfindlicher.

Billige Küchen verwenden teilweise nur Spritzlackierungen mit geringer Schichtdicke, die empfindlicher sind und schneller altern.

Was kostet es, Küchenfronten neu lackieren zu lassen?

Das professionelle Lackieren von Küchenfronten ist möglich – allerdings aufwendig und kostenintensiv. Der Lack muss in mehreren Schichten aufgetragen und anschließend ausgehärtet werden. Je nach Anbieter, Lackart und Zustand der Fronten liegen die Preise bei:

  • 100 bis 150 Euro pro Frontteil (Tür oder Schublade)
  • 2.000 bis 3.500 Euro für eine komplette Küche mit ca. 15–20 Fronten

Günstiger ist das Selbstlackieren, allerdings mit Risiken: Die Oberfläche muss fachgerecht angeschliffen, entfettet, grundiert und mehrfach lackiert werden – idealerweise mit Sprühgerät. Ohne Erfahrung können dabei schnell Unebenheiten, Nasen oder ungleichmäßige Glanzgrade entstehen.

Was ist Lacklaminat – und wie unterscheidet es sich?

Lacklaminat ist eine preisgünstigere Alternative zur echten Lackfront. Dabei handelt es sich um eine Folie mit Lackoptik, die auf eine Trägerplatte laminiert wird. Vorteile:

  • Weniger empfindlich gegen Kratzer, da robusterer Aufbau
  • Pflegeleicht, keine echten Poren oder offenen Kanten
  • Kostengünstiger als echte Lackfronten

Nachteile:

  • Kein echtes Hochglanzfinish – der Glanz wirkt oft „flacher“
  • Geringere Wertigkeit, vor allem haptisch
  • Reparaturen kaum möglich – bei Beschädigung muss ersetzt werden

Matte Varianten oder Lacklaminat sind die alltagstauglichere Wahl. Für den Werterhalt entscheidend sind sorgfältige Reinigung, achtsamer Gebrauch und gegebenenfalls der gezielte Austausch einzelner Fronten statt kompletter Neulackierung.

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