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Daran erkennen Sie echten Safran

Safranfäden sind dunkelrot und haben an ihrem Ende eine trompetenförmig verbreiterte Form. Wenn Sie echten Safran in lauwarmes Wasser geben, verfärbt es sich sofort intensiv goldgelb und verströmt einen würzig-aromatischen Duft. Noch ein Tipp: Kaufen Sie besser Safranfäden statt Pulver, da die Fäden das Aroma länger behalten. Außerdem können Sie bei gemahlenem Safran nicht sicher sein, ob er wirklich nur aus Krokus besteht.

Im Mittelalter gelangte Safran durch die Mauren nach Spanien und später von dort nach Mitteleuropa. Das „rote Gold“ wurde zu einer wichtigen Handelsware, um die sogar Kriege geführt wurden, und mit der man schnell ein Vermögen machen konnte. Der Anreiz, das eigene Glück zu fördern, führte jedoch auch zu zahlreichen Fälschungen. Blütenblätter von Färberdistel (Saflor), Sandelholzsplitter, Rinderfasern, Kurkuma und sogar eine Mischung aus Mennige, Zinnober, Kalk, Gips und Stärke wurden als Safranersatz verwendet. Auch heute noch entpuppen sich viele Billigangebote als Fälschungen. Im Mittelalter wurden die Betrüger hart bestraft, manchmal sogar öffentlich verbrannt oder lebendig begraben. Heute sind die Strafen weniger drakonisch, doch die Gefahr von Fälschungen bleibt.

Warum aber so viel Aufhebens um ein paar Blütenstempel? Zum einen wegen ihrer Färbekraft: Der wasserlösliche Farbstoff Crocin verleiht den Gewändern chinesischer Kaiser, europäischer Fürstinnen und buddhistischer Mönche eine satte gold- bis orangegelbe Färbung. Auch vielen Speisen, die mit Safran zubereitet werden, verleihen die Fäden ihre charakteristische Farbe. Jeder kennt die Liedzeile „Safran macht den Kuchen gelb“. Der Geschmack des Gewürzes ist bittersüß, rauchig bis erdig. Beim Trocknen entwickelt es zudem seinen kräftig-aromatischen Duft. Berühmte orientalische und mediterrane Gerichte erhalten durch Safran ihre typische Note, wie etwa indischer Safranreis, Risotto alla Milanese aus Norditalien, die provenzalische Bouillabaisse oder die spanische Paella. Ein Trost angesichts des hohen Preises bleibt: Schon eine Messerspitze bis ein halber Teelöffel Safranfäden genügt für die übliche Kochmenge. Viel mehr sollte man nicht verwenden, denn bei übermäßigem Konsum kann Safran giftig wirken – ab einer Dosis von 10 bis 12 Gramm für Erwachsene sogar tödlich.

Der Safrankrokus wächst übrigens auch im eigenen Garten. Vorausgesetzt, der Standort ist sonnig, warm und im Sommer trocken, mit leichtem, gut durchlässigem und eher magerem Boden. Setzen Sie die Knollen im August oder September etwa 15 cm tief ein. Doch seien Sie unbesorgt: Für eine Kilogramm-Ernte wird es wohl nicht reichen. Aber es ist eine reizvolle gärtnerische Herausforderung, das geschichtsträchtige Pflänzchen zu pflegen und die Blüte zu erleben.