Wie bei der „Höhle der Löwen“ kämpfen derzeit zwei deutsche Pfannen-Start-Ups um den Erfolg. Beide setzen auf voll auf Gusseisen.
50 Jahre Garantiezeit gibt das Pfannen-Start-Up STUR auf seiner Webseite an. Denn eine Gusseisenpfanne ist eine Anschaffung fürs Leben. Seit 2019 stellt das Berliner Jungunternehmen Bratpfannen her, die durch ihre Langlebigkeit nachhaltig sind und wesentlich leichter als die Gusseisenpfannen, die man von früher kennt. Grund hierfür ist eine mechanische Nachbearbeitung nach dem Gießen. Produziert wird in Deutschland. Die Idee für die verbesserte Version einer Gusseisenpfanne kam den beiden Gründern als Betreiber des Online-Magazins Pfannenhelden.de, für das sie seit 8 Jahren Pfannen aller Art testen und bewerten. Mit einer Crowdfunding-Kampagne unter ihren Lesern startete das Unternehmen 2019 und hat bis heute über 70.000 mal die Pfanne verkauft.
Widerstandsfähige Beschichtung
Als Amazon-Händler ist Oakfire aus dem niedersächsischen Stelle gestartet, ein anderes Pfannen-Start-Up aus Deutschland, das sich inzwischen als „Bestseller auf Amazon“ bezeichnet. Der Hersteller verspricht Beschichtungen, die mehr als dreimal widerstandsfähiger sind als Teflon. Auch Kratzer sollen bei den gusseisernen Pfannen keine Chance haben. Eine SpreadHeat-Technologie verteilt die Hitze gleichmäßig über den Pfannenboden, was vor allem beim Braten und Schmoren für eine besondere Würze sorge. Kratzer im Teflon gehören der Vergangenheit an: Die Pfannen von Oakfire sind kratzfest, praktisch unzerstörbar und spülmaschinenfest. Oakfire bietet inzwischen ein umfangreiches Sortiment verschiedener Gusseisenpfannen an: von der Wok-Pfanne bis zur Grillpfanne.
Warum sind Gusseisenpfannen plötzlich wieder so populär? Im Vergleich zu Omas Gusspfannen sind sie verbessert in Gewicht und Beschichtung. Sie sind langlebig, äußerst robust und praktisch unverwüstlich. Mehr Nachhaltigkeit geht nicht. Bei richtiger Pflege können sie ein Leben lang halten und an die Kinder vererbt werden.
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Alternative zu beschichteten Pfannen
Gusseisenpfannen bieten im Vergleich zu beschichteten Pfannen Langlebigkeit, hervorragende Hitzeverteilung, Vielseitigkeit und die Entwicklung einer natürlichen Antihaftschicht. Sie sind ideal für das Anbraten und langsames Garen und können auf allen Herdarten sowie im Ofen verwendet werden. Beschichtete Pfannen hingegen haben den Vorteil, dass sie von Anfang an eine Antihaftbeschichtung haben und leicht zu reinigen sind, aber sie sind nicht so langlebig und hitzebeständig wie Gusseisen.
Beim ersten Mal die Pfanne einbrennen
Gusseisenpfannen kommen oft ohne eine werkseitige Beschichtung, weshalb sie vor dem Gebrauch behandelt werden müssen. Oakfire behandelt die Pfanne mit Sojabohnenöl, empfiehlt den Kunden jedoch: „Bevor Du das erste Mal mit Deinem Gusseisen-Geschirr kochst, solltest du es dennoch einmal selbst einbrennen. Jedes Einbrennen trägt zur Entwicklung einer glatteren, nicht haftenden Oberfläche bei.“
Das Einbrennen einer Gusseisenpfanne vor der ersten Verwendung ist ein entscheidender Schritt, um eine schützende Antihaftbeschichtung zu schaffen und die Langlebigkeit der Pfanne zu gewährleisten. Durch das Einbrennen bildet sich eine natürliche Antihaftschicht (Patina), die nicht nur das Kochen erleichtert, sondern auch vor Rost schützt.
Beim Einbrennen wird die Pfanne mit einem hitzebeständigen Öl, wie zum Beispiel Leinöl, eingerieben und anschließend auf hohe Temperaturen erhitzt. Das Öl polymerisiert und bildet eine dünne, feste Schicht auf der Oberfläche, die verhindert, dass Lebensmittel haften bleiben. Diese Patina wird mit der Zeit immer besser, je häufiger die Pfanne verwendet und gepflegt wird.
Um eine Gusseisenpfanne richtig einzubrennen, beginnt man damit, die Pfanne gründlich mit heißem Wasser und etwas Spülmittel abzuwaschen, um eventuelle Rückstände oder Schutzschichten zu entfernen. Danach muss sie vollständig getrocknet werden, am besten durch kurzes Erhitzen auf dem Herd, um sicherzustellen, dass kein Restfeuchtigkeit zurückbleibt. Anschließend wird die Pfanne mit einem hitzebeständigen Pflanzenöl, wie Leinöl oder Sonnenblumenöl, eingerieben. Es ist wichtig, das Öl sehr dünn aufzutragen, da überschüssiges Öl klebrig werden kann.
Als nächstes wird die Pfanne in einen heißen Backofen bei etwa 200-250 Grad Celsius gelegt. Um Rauchentwicklung zu vermeiden, sollte die Pfanne mit der Öffnung nach unten auf ein Backblech gelegt werden, damit überschüssiges Öl abtropfen kann. Die Pfanne bleibt dann etwa eine Stunde im Ofen. Nach dem Erhitzen lässt man sie vollständig abkühlen, bevor sie verwendet oder für den nächsten Einsatz aufbewahrt wird. Dieser Prozess kann bei Bedarf wiederholt werden, um die Patina weiter zu verstärken.
Durch das Einbrennen wird die Gusseisenpfanne widerstandsfähiger, erhält eine natürliche Antihaftbeschichtung und ist vor Rost geschützt. Je mehr die Pfanne verwendet wird, desto besser wird die Beschichtung, was das Kochen und Reinigen im Alltag erheblich erleichtert.