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Herd und Spüle nebeneinander stellen? Welche Abstände sinnvoll sind

Bei der Küchenplanung stellen sich viele die Frage, ob Herd und Spüle nebeneinander angeordnet werden können – und wenn ja, wie viel Platz dazwischen sinnvoll ist.

Beim Hantieren mit Wasser kann es zu Spritzern auf die heiße Kochfläche kommen, was Dampfentwicklung oder sogar Fettbrände begünstigen kann. Arbeitsabläufe in der Küche sollten immer effizient gestaltet, die Küche ergonomisch genutzt und gleichzeitig ein harmonisches Gesamtbild erreicht werden. Wie geht das am besten?

Können Herd und Spüle nebeneinander stehen?

Grundsätzlich ist es möglich, Herd und Spüle direkt nebeneinander anzuordnen – allerdings gibt es einige Aspekte zu bedenken. Aus ergonomischer Sicht sollte eine Arbeitsfläche zwischen den beiden Funktionsbereichen eingeplant werden. Diese Fläche dient als sogenannte Arbeitszone, auf der Lebensmittel vorbereitet oder heiße Töpfe sicher abgestellt werden können.

Fehlt eine solche Zone, können Arbeitsabläufe unpraktisch und die Nutzung der Küche unkomfortabel werden. Auch die Gefahr, heiße Flüssigkeiten zu verschütten oder sich beim Kochen und Spülen gegenseitig zu behindern, steigt.

In besonders kleinen Küchen oder bei Küchenzeilen mit sehr begrenztem Platzangebot kann es allerdings notwendig sein, Herd und Spüle näher zusammenzurücken. Dann sollten zumindest Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden.

Welcher Abstand zwischen Herd und Spüle ist optimal?

Für einen reibungslosen Arbeitsablauf wird ein Mindestabstand von 60 Zentimetern zwischen Spüle und Herd empfohlen. Ideal sind sogar 80 bis 100 Zentimeter. Diese Fläche ermöglicht es:

  • Schneidbretter oder Schüsseln bequem abzustellen
  • Heiße Töpfe schnell von der Kochstelle auf eine Arbeitsfläche zu ziehen
  • Spritzwasser von der Spüle fernzuhalten
  • Kollisionen beim gleichzeitigen Arbeiten von zwei Personen zu vermeiden

Ein Abstand unter 40 Zentimetern sollte möglichst vermieden werden.

Spüle neben Herd: Worauf sollte man achten?

1. Material der Arbeitsplatte

Die Arbeitsplatte zwischen Herd und Spüle muss wasserresistent und hitzebeständig sein. Besonders geeignet sind:

  • Kompaktplatten
  • Naturstein (z. B. Granit)
  • Quarzkomposit
  • Hochwertige Schichtstoffplatten mit Schutzbeschichtung

Diese Materialien halten den Beanspruchungen besser stand als einfache Holzplatten oder minderwertige Verarbeitungen.

2. Planung der Anschlüsse

Wasseranschlüsse für die Spüle und Strom- oder Gasanschlüsse für den Herd sollten sinnvoll geplant werden. Idealerweise befinden sich diese nicht unmittelbar nebeneinander, sondern mit einem gewissen Abstand, um Sicherheitsrisiken durch Feuchtigkeit oder Hitze zu minimieren.

3. Ergonomische Küchenplanung

Die sogenannte Küchendreieck-Regel empfiehlt, die drei Hauptarbeitsbereiche – Spüle, Kochfeld und Kühlschrank – in einem möglichst kurzen, aber freien Weg zueinander anzuordnen. Ein zu enger oder fehlender Abstand zwischen Spüle und Herd kann den Arbeitsfluss stören.

In modernen Küchen wird häufig so geplant, dass zwischen Spüle und Herd noch eine Vorbereitungsfläche bleibt – für ein effizientes und angenehmes Arbeiten.

4. Sicherheitsabstände bei Elektrogeräten

Besonders bei Herdplatten mit offener Flamme (Gasherd) ist zu beachten, dass brennbare Materialien ausreichend Abstand erhalten. Auch bei Elektrokochfeldern empfiehlt es sich, heiße Oberflächen nicht unmittelbar neben Wasserzonen zu platzieren.

Wann ist eine direkte Anordnung sinnvoll?

In sehr kleinen Küchen – etwa in Singleküchen oder Kochnischen – kann eine direkte Anordnung von Herd und Spüle notwendig sein. In diesen Fällen ist es besonders wichtig:

  • Hochwertige Materialien einzusetzen
  • Zusätzliche Arbeitsflächen an anderer Stelle zu schaffen
  • Bewegungsabläufe gut zu planen

Auch in modernen Wohnküchen, in denen Arbeitsflächen bewusst reduziert werden, kann ein kompakter Aufbau reizvoll sein – allerdings meist nur mit klarem Designkonzept und abgestimmter Ausstattung.

Abstand bringt Komfort und Sicherheit

Ob man neben dem Herd eine Spüle haben kann, ist grundsätzlich mit ja zu beantworten. Für Komfort und Sicherheit ist jedoch ein Abstand von mindestens 60 Zentimetern empfehlenswert. Ein klar definierter Zwischenraum hilft, Unfälle und Materialschäden zu vermeiden.

Wer eine ergonomische Planung, robuste Materialien und eine durchdachte Anordnung berücksichtigt, schafft sich eine Küche, die nicht nur schön aussieht, sondern auch im Alltag überzeugt. Ein gut platzierter Abstand erleichtert die Arbeit, verbessert die Hygiene und trägt spürbar zu einem entspannten Kocherlebnis bei.